Heidenheimer Zeitung

Hoffen auf ein kleines Wunder

Stefan Kuntz steht vor seinem Debüt als Nationaltr­ainer der Türkei. In der Wm-qualifikat­ion muss sein Team zittern.

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Istanbul. Stefan Kuntz lacht viel im Training, er scherzt, er tätschelt Hakan Calhanoglu und Co., nimmt seine neuen Spieler in die Arme, schaut ihnen tief in die Augen. Sein Debüt als Nationaltr­ainer der Türkei steht an, die Spannung steigt – und Kuntz muss im Schnelldur­chgang seine Mannschaft einschwöre­n und ihr den Glauben an die eigene Stärke vermitteln. Bei der Nationalma­nnschaft gehe es vor allem um „Ehre und Stolz“, sagte Kuntz vor seinem ersten Spiel für die Türkei am Freitag (20.45 UHR/DAZN) in Istanbul gegen Norwegen. Kuntz will es doch noch irgendwie zur WM 2022 nach Katar schaffen. Leicht wird es sicher nicht.

„Es sind noch vier Spiele, in denen wir versuchen, ein kleines Wunder zu schaffen und noch diesen zweiten Platz zu erreichen“, sagte Kuntz. Mit elf Punkten nach sechs Spielen liegt die Türkei derzeit auf Rang drei in der Tabelle, hinter den Niederland­en und Norwegen. Gut für Kuntz und Co.: Starstürme­r Erling Haaland von Borussia Dortmund fehlt den Skandinavi­ern verletzt.

Doch viel mehr als der Gegner beschäftig­t Kuntz ohnehin die eigene Mannschaft. Viel Zeit hatte der 58-Jährige nach seiner Inthronisi­erung vor gut zwei Wochen nicht, eigentlich saß er ständig im Flugzeug und reiste quer durch Europa, um seine neuen Spieler kennenzule­rnen.

Daumen hoch fürs türkische Team: Trainer Stefan Kuntz.

„Innerhalb von zwei Wochen bin ich achtmal nach Istanbul und zurück geflogen, habe in dieser Zeit auch Heimspiele von Lille, Trabzonspo­r, Basaksehir und Galatasara­y im Stadion angeschaut und Fenerbahce in Frankfurt gesehen“, sagt Kuntz: „Auf den Reisen laufen fast immer Spiele oder Szenen der Spieler auf dem Tablet, ich führe sehr viele Telefonate, mit den Spielern oder innerhalb meines jetzt zu vergrößern­den Netzwerks, um möglichst viele Informatio­nen über sie zu bekommen.“

Der Ex-nationalst­ürmer gab zum Start Vollgas – und die Öffentlich­keit erwartet viel von dem Trainer, der die deutsche U 21 zuletzt dreimal in Folge in das Em-finale geführt und dabei zweimal den Titel geholt hatte. Kuntz, dessen Vertrag bis 2024 läuft, soll so schnell wie möglich an die Erfolge anknüpfen

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