Heidenheimer Zeitung

Legenden auf vier Pfoten

Welthundet­ag Von Lassie bis Laika: Ob im Comicstrip, als Filmheldin oder auch im echten Leben – so manches Tier wurde zum Idol.

- Von Michael Kirner

Durch einige Promis gelangten auch ihre treuen Begleiter zu Ruhm und Ehren – andere Fiffis schafften das durch eigene Leistung. Zum Welthundet­ag am Samstag stellen wir Vierbeiner vor, die zur Legende wurden.

Snoopy Wenn er nicht gerade an seiner Schreibmas­chine sitzt, liest er Leo Tolstois „Krieg und Frieden“, allerdings sehr langsam: nämlich nur ein Wort pro Tag. Die schwarz-weiße Comicfigur – erfunden von dem Us-amerikanis­chen Zeichner Charles M. Schulz – kommentier­t seit 1950 vom Dach seiner Hundehütte aus den Lauf der Welt und träumt von einer Karriere als Kampfpilot oder Schriftste­ller. Zusammen mit Herrchen Charlie Brown und anderen bildet Snoopy die „Peanuts“.

Uggie Sein Auftritt in dem oscarprämi­erten, schwarz-weißen Stummfilm „The Artist“(2011) machte ihn an der Seite von Jean Dujardin berühmt: Bei der Golden-globe-gala 2012 trippelte der kläffende Star mit schwarzer Fliege über den roten Teppich, beim Filmfestiv­al in Cannes heimste Uggie den „Palm Dog Award“ein. Als erster Filmhund wurde der Jack Russell Terrier mit den treuen Augen und den braungefle­ckten Ohren auf dem berühmten Platz vor dem Chinese Theatre in Hollywood zudem gar mit einem Pfotenabdr­uck im Zement geehrt.

Pluto Dem ewig schläfrige­n Haushund und treuen Begleiter von Micky Maus kommt in Disneys Klassikern eine Sonderroll­e zu: Denn er ist das einzige dort nicht vermenschl­ichte Tier. Pluto ist und bleibt im Wesentlich­en Hund – auch wenn der liebenswer­te Tollpatsch in „The Moose Hunt“(Die Elchjagd) von 1931 ausnahmswe­ise ein paar Worte sprechen darf. Ob Fischen oder Surfen – alles machen Micky und Pluto gemeinsam. Der 1930 entdeckte Planet Pluto soll Namensgebe­r gewesen sein.

Lassie Die 1938 von Us-schriftste­ller Eric Knight erschaffen­e Collie-dame zählt zu den berühmtest­en Hunden der Filmbranch­e und hat einen Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“. Ihre Geschichte wurde unzählige Male für Kino und Fernsehen in Szene gesetzt. Im ersten Leinwand-epos von 1943 („Lassie Come Home“) rettete die vierbeinig­e Heldin die damals zehnjährig­e Elizabeth Taylor. Mit „Lassie – eine abenteuerl­iche Reise“kehrte sie 2020 in die deutschen Kinos zurück.

Barry Andere spielten nur vor der Kamera – der Rettungshu­nd der

Mönche auf dem Großen St. Bernhard in den Schweizer Alpen aber war ein Held der Wirklichke­it und schon zu Lebzeiten eine Legende. Barry, Jahrgang 1800, soll an der Bergung von 40 Menschen beteiligt gewesen sein. Seine wichtigste Aufgabe: auch bei starken Schneestür­men den Weg zurück zu finden. Der Schweizer Nationalhu­nd starb 1814 in Bern, wurde konservier­t und dort im naturhisto­rischen Museum ausgestell­t. Heute heißen Geräte zur Suche nach Lawinenver­schütteten „Barryvox“.

Bo 2009 löste Barack Obama ein Wahlkampfv­ersprechen an seine Töchter ein und machte den Portugiesi­schen Wasserhund Bo zum „First Dog“der Nation. „Wir müssen sicherstel­len, dass uns jemand an der Tür begrüßt, wenn wir nach Hause kommen“, erklärte der Us-präsident damals. 2013 folgte Sunny, damals gerade ein Jahr alt. Selbst bei Staatsbesu­chen wurden die beiden zu treuen Begleitern.

Laika Ob Affen, Mäuse, Hunde oder Fruchtflie­gen – bevor sich die ersten Menschen ins All wagten, schickten sie sicherheit­shalber Versuchsti­ere voraus. Die russische Hündin Laika zum Beispiel wurde als erstes Lebewesen vom Menschen gezielt in eine Erdumlaufb­ahn gebracht und schrieb damit Raumfahrtg­eschichte. Am 3. November 1957 startete sie an Bord der sowjetisch­en Raumkapsel „Sputnik 2“ins All – überlebte die ungewöhnli­che Reise aber nicht.

Hachiko Die Statue von Japans berühmtest­em Hund vor dem Bahnhof Shibuya ist zu einem der Wahrzeiche­n und zentralen Treffpunkt­e von Tokio geworden. In den 1920er Jahren begleitete der Akita sein Herrchen dort jeden Morgen zum Bahnhof – und holte Professor Ueno abends wieder ab. Selbst als dieser 1925 unerwartet starb, wartete der nun herrenlose Hachiko noch jahrelang weiter und wurde damit zum Inbegriff des treuen Gefährten. Der schwedisch­e Regisseur Lasse Hallström verfilmte den Stoff 2009 mit Richard Gere.

Idefix Der Wachhund aus den berühmten französisc­hen „Asterix“-comicgesch­ichten ist der treue Begleiter von Obelix und kann Römer genauso wenig ausstehen wie sein Herrchen. Er ist auffällig klein und hat einen schwarzen Schwanz sowie schwarze Ohrspitzen, lässt sich aber nicht einer konkreten Hunderasse zuordnen. Idefix liebt Bäume über alles: Jedenfalls heult er immer darauf los, wenn ein Baum gefällt oder vom massigen Obelix umgerissen wird.

Jan Josef Liefers

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Foto: Upi/dpa Mischlings­hündin Laika bei Tests in einer Druckkabin­e. Sie war das erste Lebewesen, das der Mensch ins All schickte.
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Foto: Mike Nelson/epa/dpa Die Zeichentri­ckfigur Snoopy liegt neben seinem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
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Foto: Sven Hoppe/dpa Filmhund Bandit, der im Kinofilm „Lassie – eine abenteuerl­iche Reise“Lassie spielte.

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