Videoüberwachung gegen Vandalismus?
Weil es immer wieder zu Sachbeschädigungen kommt, hat der Gemeinderat über die Anbringung von Kameras diskutiert.
Sontheim/brenz. Kameraüberwachung ist auf Schulhöfen im Kreis Heidenheim gar nicht so selten: am Hellenstein- und Schillergymnasium, im Bereich des Gerstetter Schulzentrums und der Giengener Bühlschule, am Bibrisschulzentrum und an der Buchfeldschule in Herbrechtingen. Überall sollen Kameras Vandalismus verhindern. Jetzt hat man auch in Sontheim über eine Teilüberwachung des Schulhofs nachgedacht.
Immer wieder kommt es an der dortigen Grund-, Werkreal- und Realschule nachts und am Wochenende zu Beschädigungen von Fensterscheiben, Graffitis oder Ähnlichem.
Die Gesamtlehrerkonferenz hatte den Schritt bereits im Juli befürwortet und sogar eine Ausweitung der Videoüberwachung vorgeschlagen. Die datenschutzrechtlichen Voraussetzungen wurden von der Gemeindeverwaltung geprüft, die Rechtmäßigkeit einer 72-stündigen Speicherung der Aufnahmen bestätigt, ein Angebot eingeholt. Zur Umsetzung der circa 4300 Euro teuren Maßnahme fehlte am Donnerstag nur noch die Zustimmung des Gemeinderats. Nach ausführlicher Diskussion stimmten aber gerade einmal vier Gemeinderäte für die Teilüberwachung des Schulhofs. Zwei Räte enthielten sich, der Großteil stimmte mit Nein. Stattdessen will man nun einem Vorschlag von Walter Unseld (FWV) folgen und über die Anbringung von Lampen mit Bewegungsmeldern nachdenken.
Verlagerung der Gewalt?
„Eine Kamera hat eine Wirkung – egal ob sie an oder aus ist“, begründete Armin Schweigardt (SPD) seine grundsätzliche Ablehnung. Die Schüler würden sich daher auch außerhalb des Überwachungszeitraums (22 bis 6 Uhr) kontrolliert fühlen. Hinzu komme die Sorge, die Gewalt könnte sich nach Anbringen der Kameras an andere Stellen verlagern. Damit, so Schweigardt, sei nichts gewonnen. Jonas Pürckhauer (FWV) gab zu bedenken, dass mehr Kameras nötig seien, um den großen Schulhof so zu überwachen, dass am Ende auch Täter identifizierbar sind. Zudem sei 22 Uhr zu spät, auch wenn er natürlich verstehen könne, dass in den früheren Abendstunden auf Beschäftigte und Besucher der Volkshochschule Rücksicht genommen werden muss.