Holzbau bringt Kinderaugen zum Leuchten
Der evangelische Kindergarten Gussenstadt lässt Kinderträume wahr werden.
Für die Kinder, die den evangelischen Kindergarten in Gussenstadt besuchen, und ihre Erzieherinnen, ist ein Traum wahr geworden. Der Neubau an der Turnhalle 5 bietet jede Menge Platz zum Spielen und Toben.
Weil ein Wasserschaden im Jahr 2017 große Schäden am alten Wabenkindergarten angerichtet hatte und diesen damit unbenutzbar machte, wurden die Kinder zunächst im Ursulastift untergebracht. Um den Kindergartenbetrieb aufrecht zu erhalten, folgte im Juni 2018 die Übergangslösung in Containergebäuden. Doch damit ist nun Schluss. Nach rund einjähriger Bauzeit konnten die Kleinen bereits im November des vergangenen Jahres ihren neuen Kindergarten beziehen.
Freundlich, hell, modern und ausgestattet mit viel Holz aus heimischen Wäldern präsentiert sich der Neubau, der sowohl für die Kinder als auch die Erzieherinnen keine Wünsche offenlässt. Das ausführende Architekturbüro Hüper Plan aus Gerstetten hatte dabei auch die Anregungen und die Wünsche der Erzieherinnen berücksichtigt.
Entstanden sind drei große Gruppenräume, die über je einen kleineren Nebenraum verfügen. Zugleich haben die Kinder von ihren Gruppenräumen aus die Möglichkeit
direkt nach draußen zu gelangen. Die einzelnen Gruppenräume sind farblich voneinander getrennt, damit die Kinder sich mit ihren jeweiligen Gruppen identifizieren können. Hier wurde auf die Farben grün, gelb und rotorange gesetzt, die sich harmonisch in den Holzbau eingliedern. In den entsprechenden Farben wurden auch die Garderobenbereiche gehalten. Zudem bietet ein Schlafraum mit zehn Betten einen Rückzugsort für die Kinder.
In den Räumen selbst wurden Podeste mit kleinen Rampen eingearbeitet, die bespielt werden können. Jede Menge Platz zum
Spielen bietet auch der Eingangsbereich, ebenso wie der großzügige Flurbereich, den die Kinder zum Toben nutzen können.
Die Außenspielanlagen verfügen über einen Sandbereich, Spielgeräte zum Klettern und Balancieren, eine Rutsche, eine Schaukel sowie ein Bodentrampolin. Ein gepflasterter Bereich bietet Platz zum Fahrzeugfahren – ein kleines Paradies, das Kinderaugen zum Leuchten bringt.
Das Gebäude an sich ist als reiner Holzbau ausgeführt. Zudem sind alle Spielgeräte, ebenso wie die Möbel im Innenbereich, komplett aus Holz gefertigt. Kein
Wunder also, dass Bürgermeister Roland Polaschek in seiner Eröffnungsrede von einem „grünen Musterprojekt“sprach, das regenerativ und nachhaltig gebaut wurde. „Der Kindergarten ist ein reiner Holzbau, wird ausschließlich mit regenerativer Biowärme aus Gussenstadt beheizt und künftig wird die Mittagsverpflegung im Foyer der aktuell im Bau befindlichen Turn- und Festhalle umgesetzt, was zu einer Flächeneinsparung im Kindergarten führte“, erklärt Hautamtsleiter Markus Röhrer.
Das Holz, das verbaut wurde, war teilweise auch im Gussenstadter Gemeindewald geschlagen worden. Die Weiterverarbeitung erfolgte bei regionalen Unternehmen. Für die Gemeinde ist die Holzbauweise eine Fortsetzung der vergangenen zehn Jahre, nachdem bereits das Kinderhaus Pfiffikus in Gerstetten sowie die Dettinger Lindenhalle aus Holz errichtet wurden.
Die Kosten für den Kindergartenneubau belaufen sich auf 2,6 Millionen Euro. Dabei stammen 198.000 Euro aus dem Investitionsprogramm des Bundes zur Kinderbetreuungsfinanzierung. Weitere 960.000 Euro förderte das Land Baden-württemberg über den Ausgleichsstock.