Neuer Funkmast stößt auf Skepsis
Sowohl die Gemeinderäte als auch Anwohner haben Bedenken, doch für die Bahn gibt es keine Alternative.
Auf wenig Begeisterung stößt in Hermaringen das Ansinnen der Deutschen Bahn, einen weiteren Funkmast aufzustellen. Ist das wirklich notwendig und wenn ja, kann der Mast nicht möglichst weit außerhalb des Ortes stehen? Mit diesen Fragen der Gemeinderätinnen und -räte hatte sich die Verwaltung an die Deutsche Bahn gewandt. In der Sitzung des Gemeinderates standen nun Vertreter der Bahn Rede und Antwort. Dabei wurde schnell deutlich: Auf den neuen Funkmast kann die Bahn nicht verzichten. Derzeit gebe es immer wieder Funkabbrüche im Bereich Hermaringen, so das Argument von Martin Haberstroh. Der Mast werde den künftig digitalen Funkverkehr zwischen Leitstelle, Fahrdienstleiter und Zugführer ermöglichen. Dafür seien leistungsfähige Masten in bestimmten Abständen notwendig.
Blieb die Frage, wo der bis zu 30 Meter hohe Mast am besten platziert werden kann. Dazu hatte die Bahn drei mögliche Standorte vorgeschlagen: Direkt am Ortseingang neben dem Bahnübergang, etwas weiter entlang der Gleise nach dem Bahnhof oder noch ein Stück weiter bei den Industriehallen. Bevorzugter Standort vonseiten der Bahn war dabei der Standort beim Bahnübergang. Hier sei das Gelände gut zugänglich, es gehöre der Bahn und es gebe nur wenig Wohnbebauung im Umfeld.
Die Anwohner dort hatten sich allerdings auch schon bei der Gemeinde gemeldet, mit der Bitte, sie nicht noch weiteren Belastungen auszusetzen. Zumindest was die Sorge einer erhöhten Strahlung anbelangt, gab der Technikexperten der Bahn, Younes El-aidi, Entwarnung: Bereits ab einem
Abstand von zehn Metern gehe die Strahlung gegen Null.
Die Gemeinderätinnen und -räte hatten das Ziel, den hohen Masten möglichst weit außerhalb des Ortes zu platzieren. Stefan Czichon schlug vor, zu prüfen, ob alternativ nicht zwei kleinere Masten möglich wären. Sollte diese Variante nicht umsetzbar sein, einige man sich auf den Standort am Bahnübergang. Dann müsse der Mast aber so verschoben werden, dass für alle Anwohner der größtmögliche Abstand berücksichtigt werde.