Aufgabe für Gemeinden und ihre Räte
Bei der Sontheimer SPD ging es in einem Vortrag um die Eindämmung des Flächenverbrauchs.
Um das Thema Flächenverbrauch ging es bei einem Vortrag mit Prof. Willfried Nobel, zu dem die Spd-fraktion des Sontheimer Gemeinderats gemeinsam mit dem Spd-ortsverein Sontheim nach Brenz eingeladen hatte.
Vor einem großen Publikum aus dem ganzen unteren Brenztal erläuterte Prof. Nobel, welchen Stellenwert Böden, insbesondere Ackerböden in der Gesellschaft haben. Obwohl sie die Grundlage der Ernährung sind, würden sie beim Umweltschutz kaum berücksichtigt. Die Regelungsfunktionen wie Wasserspeicherung oder Kohlenstoff-speicher würden zu wenig betont. Böden seien auch nicht ersetzbare Faktoren der Klimastabilität oder der Klimaentwicklung.
Doch der monetäre Wert der Agrarböden steige stetig, daher seien sie zum Spekulationsobjekt geworden. Obwohl es einige rechtliche Grundlagen zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen gebe, könnten Landwirtschaftsflächen „wegabgewogen“werden, so der Redner. Dies gelte auch für die besten Agrarböden.
Nobel führte aus, wie seiner Meinung nach eine aktive Bodenpolitik engagiert anzugehen wäre. Hierbei sei besonders die Kommunalpolitik gefordert, denn jeder Gemeinderat habe die kommunale Planungshoheit und könne entscheiden, seine besten Agrarböden nicht umzuwidmen und damit zur Überbauung freizugeben. Die Kommunen könnten so einen unverzichtbaren Beitrag zur nachhaltigen, zukunftstauglichen Entwicklung leisten.
Dem Vortrag schloss sich eine rege Diskussion an, in deren Verlauf sich auch die anwesenden Bürgermeister der Gemeinden Sontheim, Hermaringen und Niederstotzingen zu Wort meldeten. Das Engagement, den Flächenverbrauch durch weitere und konsequente Innenentwicklung zu minimieren, war Konsens. Die Rahmenbedingungen und Rechtsvorgaben würden jedoch, entgegen den Beteuerungen des Gesetzgebers, immer schwieriger, sodass oft wieder ein Neubaugebiet den Vorzug bekomme.