Grünes Licht für Harold Kreis
Der bisherige Del-coach der Schwenninger Wild Wings wird Bundestrainer.
Schwenningen/münchen. Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Der langjährige Nationalspieler Harold Kreis wird Eishockey-bundestrainer. Der 64 Jahre alte Deutsch-kanadier wird Nachfolger von Toni Söderholm.
Kreis soll die Reform-arbeit seiner jüngeren Vorgänger vollenden und das Nationalteam im Mai zu einem Wm-coup in Finnland und Lettland führen. Der Deutsch-kanadier wird am Montag in München vorgestellt. Unklar ist noch, ob der aktuelle Coach der Schwenninger Wild Wings (seit dieser Saison) von einem prominenten Namen unterstützt wird und wann ihn wer ihn in der DEL ersetzt. Kreis selbst war 2010 als Assistent des damaligen Bundestrainers Uwe Krupp maßgeblich am deutschen Wmhalbfinaleinzug
beteiligt. Der langjährige Nationalverteidiger galt damals als „heimlicher Bundestrainer“. Immer wieder wurde er in der Folgezeit bereits als Kandidat für das Amt des Bundestrainers gehandelt.
So auch 2018 als Nachfolger von Marco Sturm, der mit Olympia-silber von Pyeongchang (Südkorea) verantwortlich für den größten deutschen Eishockey-erfolg war. Der damalige Deb-präsident Franz Reindl wollte seinen früheren Nationalmannschaftskollegen Kreis holen, der bei der Düsseldorfer EG gebunden war. Doch Kreis erhielt von der DEG keine Freigabe, und der damalige Sportdirektor Stefan Schaidnagel setzte sich schließlich mit seinem damals unbekannten Kandidaten Söderholm durch. Auch unter dem Finnen pflegte das DEBTEAM einen selbstbewussten Stil, der 2021 in Riga erneut ins Wmhalbfinale führte. Der 44 Jahre alte Söderholm war nach dem Deutschland Cup im November zum SC Bern gewechselt.
Bereits seit Wochen galt Kreis als Top-kandidat auf die Nachfolge, sein Vertrag bei den Wilds Wings endet nach dieser Saison. Unklar ist noch, ob der 187-malige Nationalspieler wie eigentlich geplant schon im Februar eine
Maßnahme des U25-teams des DEB leiten kann. Zudem könnte Kreis im für den DEB ungünstigsten Fall sogar zum Beginn der geplanten Wm-vorbereitung Anfang April noch gebunden sein. Denn dann läuft das Playoff-halbfinale der Deutschen Eishockey Liga. Eine Halbfinal-teilnahme der Wild Wings wäre allerdings eine große Überraschung. Derzeit kämpfen sie noch um eine Playoff-teilnahme, die Hauptrunde endet Anfang März.
Harold Kreis genießt viel Ansehen in der Liga und bei Experten. Er ist in der DEL schon über Jahre ein geachteter Coach, etwa bei seinem Heimatklub Adler Mannheim und der Düsseldorfer EG. Und er führte in der Schweiz Zürich und Lugano jeweils zum Meistertitel.