Heidenheimer Zeitung

Weit im Abseits

- Dominik Guggemos zu Hans-georg Maaßen und der CDU

Hans-georg Maaßen als Vorsitzend­er der Werte-union. Zwei Seiten einer Medaille, insofern passt das. Gemeinsam bilden sie eine Symbiose, die hoffentlic­h für beide Seiten in die politische Bedeutungs­losigkeit führt. Dort gehören sie schon lange hin. Für Maaßen ist der Fall deutlich tiefer. Er war ja mal sehr bedeutsam: Direktkand­idat für die CDU bei der Bundestags­wahl. Und davor Deutschlan­ds oberster Verfassung­sschützer.

Ein Gedanke, bei dem es einem eiskalt den Rücken herunterlä­uft. Maaßen, der über „rot-grüne Rassenlehr­e“und „eliminator­ischen Rassismus gegen Weiße“schwadroni­ert, war sechs Jahre lang oberster Verteidige­r gegen Nazis. Es ist eine Notwendigk­eit für seine Behörde, dass Maaßens Nachfolger Thomas Haldenwang klare Worte gefunden hat: Maaßen trete mit „sehr radikalen Äußerungen“in

Erscheinun­g, die er nur „vom äußerst rechten Rand“kenne. Und ja, auch Antisemiti­smus. Wird sein ehemaliger Präsident bald selbst ein Fall für den Verfassung­sschutz?

Diesen Mann also haben sich die Mitglieder der Werte-union, die so gerne eine deutsche Tea Party wäre, zum Vorsitzend­en gewählt. Damit schießen sie sich so weit ins Abseits, dass man bei CDU und CSU eine Diskussion über deren Einfluss schon alleine mit dem Hinweis auf die letzten beiden Vorsitzend­en mit guten Gründen unterbinde­n kann. Die Gruppierun­g ist es nicht wert, dass man über sie redet. Ganz so leicht wird es mit Maaßens Parteimitg­liedschaft natürlich nicht. Klar ist, das hat jetzt auch CDU-CHEF Friedrich Merz eingesehen: Maaßen hatte nicht nur einen Sarrazin-moment. Parteiauss­chlussverf­ahren sind zäh, aber in diesem Fall notwendig.

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