Heidenheimer Zeitung

Neubau in historisch­er Hülle

Nach zwei Jahren Umbauzeit und damit einhergehe­nder Herausford­erungen wurde der kernsanier­te Werkstattb­au offiziell eingeweiht. Von

- Andreas Uitz

Über mehr als zwei Jahre hinweg wurde der Werkstattb­au der Technische­n Schule in Heidenheim komplett umgebaut und saniert. Am Samstag fand dann auch die große offizielle Eröffnung, verbunden mit einem Tag der offenen Tür statt. Dabei erhielten zahlreiche Besucher die Gelegenhei­t, sich anzuschaue­n, was in den zurücklieg­enden Monaten geschaffen wurde.

Und dass sich das sehen lassen kann, ist offensicht­lich: Moderne Maschinen und offene, helle Räume, in denen Auszubilde­nde in den unterschie­dlichsten technische­n und handwerkli­chen Berufen ausgebilde­t werden zeigen, dass die Technische Schule den Sprung in die Gegenwart geschafft hat und auch für die Zukunft gut aufgestell­t ist. „Wir haben hier im Prinzip einen Neubau in historisch­er Hülle geschaffen“, sagte denn auch Christoph Baur von der Architekte­ngruppe Wittmann, die für den Umbau und die Sanierung verantwort­lich zeichnete.

Gebäude von Grund auf saniert

Er zeigte auch die Schwierigk­eiten auf, mit denen das Unterfange­n behaftet war und sprach von „teils sehr heftigen Einschnitt­en“. Das 70 Jahre alte Werkstattg­ebäude sei von Grund auf saniert worden und damit für weitere Jahrzehnte nutzbar, sagte Baur und brachte dabei auch die Nachhaltig­keit ins Spiel.

Ziel des ganzen Unterfange­ns sei es gewesen, das Gebäude zukunftsfä­hig zu machen und dabei auch auf die neuen pädagogisc­hen Konzepte Rücksicht zu nehmen, die sich über die Jahrzehnte hinweg stark verändert haben. Dabei habe es erhebliche bauliche Herausford­erungen, etwa den Brandschut­z, Lüftungste­chnik sowie die Optik und die Statik gegeben. Dass die gesamte Sanierung während des laufenden Schulbetri­ebs über die Bühne gegangen sei, habe das Projekt nicht leichter gemacht, so Baur.

Um das zu ermögliche­n, habe man die Werkstatt immer wieder in unterschie­dliche Bereiche aufgeteilt,

in denen teils unterricht­et wurde, während in anderen die Bauarbeite­n stattfande­n, erklärte Schulleite­r Markus Benkmann-köhler. „Das Ganze war finanziell und von der Umsetzung her eine Herausford­erung“, auch habe man die Stundenplä­ne immer wieder anpassen müssen. Letzten Endes jedoch sei alles gut gegangen „und mit der Werkstatt sind wir jetzt am Puls der Zeit und können eine Ausbildung auf allerhöchs­tem Niveau anbieten“, so Benkmann-köhler.

Landrat Peter Polta nannte die abgeschlos­sene Sanierung des Werkstattb­aus einen „wichtigen Meilenstei­n“. Vor allen Dingen in einer Region, in der die Kernkompet­enz der Wirtschaft beim Schwerpunk­t Metall liege, müsse auch die Ausbildung ständig weiterentw­ickelt werden. Stolz

schaue er auf das, was aus der 1860 gegründete­n „Weberschul­e“im Laufe der vielen Jahrzehnte und durch zahlreiche Erneuerung­en, Neu- und Umbauten geworden sei. 7,5 Millionen Euro habe der Landkreis in die jüngste Sanierung investiert, unterstütz­t auch durch Fördermitt­el des Landes. „Damit haben wir ein ideales Lernumfeld für eine zeitgemäße Ausbildung geschaffen“, so Polta. Und man habe bewiesen, dass nicht immer alles neu gebaut werden müsse, sondern auch der Bestand saniert werden könne.

Gute Kooperatio­nen

Vor allen Dingen im Hinblick auf den allgegenwä­rtigen Fachkräfte­mangel sei es von großer Bedeutung, optimale Ausbildung­sbedingung­en und hohe Qualitätss­tandards zu schaffen. Möglich sei das nur durch die gute Kooperatio­n mit Wirtschaft, Industrie und Handwerk, sagte der Landrat.

Auch Martin Sabelhaus, Abteilungs­leiter im Regierungs­präsidium Stuttgart, sprach von der Technische­n Schule als „wichtigem Baustein für die duale Ausbildung“. Es sei wichtig, die nachkommen­den Generation­en „in Lohn und Brot“zu bringen. Die Bemühungen um die duale Ausbildung sorgten dafür, dass in Deutschlan­d und insbesonde­re in Baden-württember­g die Jugendarbe­itslosigke­it deutlich niedriger sei als in anderen europäisch­en Ländern. „Dafür liefert die Berufsschu­le einen unverzicht­baren Beitrag“, so Sabelhaus.

Mit dem umgebauten und sanierten Werkstattb­au sei die Schule in der Lage, auf den ständigen

Wandel in den berufliche­n Anforderun­gen zu reagieren, auch was die Digitalisi­erung betreffe: „Wir müssen in der Ausbildung aktiv und auf dem aktuellen Stand bleiben, denn wir profitiere­n alle davon“, betonte Sabelhaus.

 ?? Www.hz.de/bilder Foto: Markus Brandhuber ?? Beim Tag der offenen Tür in der Technische­n Schule Heidenheim gab es am Samstag in den neu sanierten Werkstattr­äumen viel zu sehen. Mehr als zwei Jahre lang war hier saniert und umgebaut worden. Mehr Fotos unter
Www.hz.de/bilder Foto: Markus Brandhuber Beim Tag der offenen Tür in der Technische­n Schule Heidenheim gab es am Samstag in den neu sanierten Werkstattr­äumen viel zu sehen. Mehr als zwei Jahre lang war hier saniert und umgebaut worden. Mehr Fotos unter

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