Jetzt steht der Ausbau bevor
Herbrechtingen hat nun ein Bauunternehmen gefunden, das Gewerbegebiete, Schulen und Aussiedlerhöfe ans Glasfasernetz anschließt. Diese Firma soll sich ab März ans Werk machen.
Spätestens jetzt, Anfang 2023, wollte die Stadt Herbrechtingen in den letzten Zügen des Breitbandausbaus sein. Das war der Plan im Frühjahr 2021, als die Kommune die Förderzusagen von Bund und Land in der Tasche hatte, um die verbliebenen weißen Flecken zu beseitigen, indem man diese ans Glasfasernetz anbindet. Weiße Flecken sind Orte mit einem Internetanschluss unter 30 Mbit/s im Download. Gewerbegebiete und Schulen können unabhängig von der Downloadrate im Rahmen des Förderprogramms bedacht werden. Bis es flächendeckendes schnelleres Internet gibt, wird es noch etwas dauern, aber man ist dem Ziel zwischenzeitlich einen großen Schritt nähergekommen.
Nach einer öffentlichen Euweiten Ausschreibung durch das beauftragte Ingenieurbüro Gansloser hat der Herbrechtinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Bauleistung an die Firma Leonhard Weiss vergeben. Das Günzburger Bauunternehmen war von den vier eingegangenen Angeboten der wirtschaftlichste Bieter. Die Angebotssumme in Höhe von rund fünf Millionen Euro sei mit den marktüblichen Preisen verglichen und als auskömmlich betrachtet worden.
Kosten: sechs Millionen Euro
Damit belaufen sich die vorläufigen Gesamtkosten auf circa sechs Millionen Euro – das sind knapp 800.000 Euro weniger als in der ersten Grobkostenschätzung, die für die Antragstellung notwendig war. Somit könnten auch die vorläufigen Fördersummen, die auf Basis der Schätzung errechnet wurden, bei der endgültigen Beantragung nach unten korrigiert werden. Der Bund übernimmt 50 Prozent der Kosten und das Land 40 Prozent, was aktuell noch 3,3 beziehungsweise 2,7 Millionen Euro entspricht. Die Stadt Herbrechtingen müsste nach dieser Rechnung nur noch einen Eigenanteil von knapp 680.000 Euro zahlen.
Umsetzung bis Ende 2024
Laut Dieter Frank, Fachbereichsleiter Bau in der Herbrechtinger Stadtverwaltung, muss mit dem Bau begonnen werden, sobald es die Witterung zulässt, denn die
Förderung ist an eine Umsetzung bis spätestens Ende 2024 gekoppelt.
Die Baumaßnahme soll Anfang März starten und Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Dann müssen aber noch die Abrechnung, die Dokumentation und die Übergabe an den Internet-provider erfolgen. Zur Erläuterung: Die Stadt stellt die passive Netzinfrastruktur her. Diese umfasst Leerrohre, Glasfaserkabel und die Verteilerstandorte. Die aktive Netzinfrastruktur,
die dafür sorgt, dass beim Endkunden ein Signal ankommt, stellt der Netzbetreiber her.
Insgesamt wurden 76 Hausanschlüsse beantragt. Diese Zahl kann sich im Laufe der Ausführung noch ändern, da es inzwischen erlaubt ist, entlang der Trasse sogenannte graue Flecken mit zu erschließen. Das sind Anschlüsse, denen im Download weniger als 100 Mbit/s zur Verfügung stehen.
Wo kommt schnelleres Internet?
Im Wesentlichen werden durch die Stadt folgende Gebiete und Einrichtungen an das Glasfasernetz angeschlossen: die Gewerbegebiete Vohenstein und Längenfeld sowie der Bereich des interkommunalen Industriepark A7, der sich auf Herbrechtinger Gemarkung befindet. Zum Zuge kommen auch das Bibrisschulzentrum, die Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik und die Buchfeldschule in Bolheim.
Die Wartbergschule wurde bereits angebunden.
Die digitale Steinzeit soll ebenfalls bald für einige Aussiedlerhöfe und Ansiedlungen im Außenbereich vorbei sein, darunter Bernau, zu dem bereits das Gehöft zwischen dem Wartbergfriedhof und dem Unternehmen Hartmann gezählt wird, sowie die Asbachhöfe. Diese befinden sich nahe der L 1083 zwischen Giengen und Heidenheim nach dem Oggenhausener Keller auf der linken Seite von der Großen Kreisstadt kommend. Schnelleres Internet sollen darüber hinaus der Wangenhof bei Anhausen, Häuser im Parkweg in Bolheim und Gebäude im Bereich des Dettinger Wegs nördlich von Bissingen bekommen.