Der FCH jubelt auch im neuen Jahr
Zum Rückrundenstart lieferten sich der 1. FC Heidenheim und Hansa Rostock ein eher zähes Duell, doch dank Tim Kleindienst siegt die Schmidt-truppe 2:0 und setzt ihre Siegesserie fort.
Der 1. FC Heidenheim beginnt das Jahr 2023 so wie er das alte beendet hat: mit einem Sieg. Statt Spektakel wie gegen Paderborn, Sandhausen und Regensburg gab es am Samstag gegen disziplinierte Rostocker eher Magerkost – aber das war nach der langen Pause auch nicht anders zu erwarten. Am Ende ebnete eine Aktion von „Unterschiedsspieler“Tim Kleindienst den Weg zum 2:0-Erfolg.
Fch-trainer Frank Schmidt brachte Jan Schöppner für den verletzten Adrian Beck, setzte ansonsten auf die erfolgreiche Formation aus den letzten Spielen der Hinrunde. Seine Mannschaft kam gegen Hansa Rostock auch gut ins Spiel, bei drei Ecken und zwei Schüssen in kurzer Zeit hätte mit etwas Glück auch die Führung gelingen können, so aber verflachte die Partie schnell.
Sicherheit hatte Vorrang
Rostock agierte sehr defensiv, die Heidenheimer waren bemüht, keine Fehler zu machen – dadurch wurde den gut 9.600 Fans in der Voith-arena nur wenig geboten. „Eine Führung hätte uns sicherlich gutgetan, aber so war es wirklich schwer, nicht nur für Rostock, sondern auch für uns, überhaupt in die Tiefe zu kommen und einen guten und klaren Ballbesitz zu haben“, beschrieb Schmidt die erste Hälfte.
Nach sieben Gegentoren in den beiden Spielen zuvor waren die Hausherren sichtlich bemüht, ein sauberes Defensivverhalten auf den Platz zu bringen. Das gelang auch: Torhüter Kevin Müller strahlte Sicherheit aus, die Viererkette mit dem gewohnt kampfstarken Lennard Maloney davor ließ kaum etwas zu, aber auch die anderen Spieler arbeiteten gut nach hinten. Exemplarisch sei hier Florian Pick genannt, der nach seiner Einwechselung trotz offensiver Rolle erst einmal mit gewaltigen Sprints in der Abwehr aushalf.
Dafür lief es weniger nach vorn, Sturm-einzelkämpfer Tim Kleindienst wurde nur selten in Szene gesetzt. So ging es mit einem 0:0 in die Pause. Natürlich lässt sich gegen eine überaus solide und gut eingestellte Mannschaft wie Rostock nicht über 90 Minuten alles verteidigen. In der zweiten Hälfte hatten die Gäste
zunächst mehr vom Spiel und es war auch etwas Glück dabei, als der Ex-heidenheimer John Verhoek in der 58. Minute mit seinem Kopfball nur die Latte traf und kurz darauf bei einem Gestocher im Fünf-meter-raum nicht mehr an den Ball kam.
Kleindienst macht Unterschied
So schien das Spiel einem 0:0 entgegen zu treiben, ehe Kleindienst zuschlug. Trotz enger Bewachung schaffte er es bei Niklas Bestes Eckball in der 80. Minute irgendwie, sich ein bisschen Platz zu verschaffen und den Ball zum 1:0 links unten ins Eck zu köpfen.
Das war Kleindiensts bereits zehnter Treffer in dieser Saison und gleichzeitig der klassische „Dosenöffner“. Rostock musste nun alles nach vorn werfen und der FCH machte mit einem schönen Konter alles klar: Von Müller kam der Ball über Kleindienst zu Denis Thomalla, der schön in den Lauf von Florian Pick legte, welcher mit seinem ersten Treffer für
den 1. FC Heidenheim alles klar machte.
Schmidt sprach nach der Partie von einem Abnutzungskampf und einem Arbeitssieg. „Wir haben kaum Fehler in der Defensive gemacht und ‚Mü‘ (Torwart Kevin Müller) war sehr aufmerksam, insbesondere bei den hohen
Bällen. Ein ausgeglichenes Spiel mit dem besseren Ausgang für uns“, so der Fch-coach.
FCH lässt keinen Eckball zu
Es verwundert nicht, dass die Begegnung durch eine Standardsituation entschieden wurde. Die Heidenheimer ließen keinen Freistoß in der Nähe ihres Tores und keinen einzigen Eckball zu, schafften es sogar weitgehend, Einwürfe für Rostock auf Höhe des 16-Meter-raumes zu verhindern. So war es am Ende ein eher mühsamer, aber verdienter Sieg, durch den das Team Platz drei behauptet.
Zum Wiederbeginn gab es viele knappe Ergebnisse, letztlich setzten sich aber alle Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte durch – mit Ausnahme des direkten Duells zwischen Hannover und Kaiserslautern. Das gewann der überraschend starke Aufsteiger aus der Pfalz, der damit den Heidenheimern auf den Fersen bleibt.