Heidenheimer Zeitung

Höhepunkt liegt hinter China

Trotz der jüngsten Reisesaiso­n sinken die Infektions­zahlen in der Volksrepub­lik seit Anfang des Monats.

- Fabian Kretschmer

Zum Ende des chinesisch­en Neujahrsfe­stes haben die Gesundheit­sbehörden der Volksrepub­lik Entwarnung gegeben: Die erste Corona-welle nach dem Abschied des Landes von der „Null-covid-strategie“nähere sich ihrem Ende, ein weiterer Anstieg der Infektions­zahlen sei vorerst nicht zu erwarten. Ein Blick auf die Daten legt nahe, dass die Spitze des Eisbergs bereits seit Wochen vorüber ist. Die Anzahl an Covid-patienten in den Krankenhäu­sern geht seit Anfang Januar zurück.

Die generelle Normalisie­rung ist auch an Daten zur Mobilität abzulesen: Seit Jahresbegi­nn haben die Anzahl an U-bahn-passagiere­n und Autofahrte­n in den großen Städten wieder das übliche Niveau erreicht. Die Furcht vor Corona-mutationen hat sich bislang nicht bewahrheit­et: Den Behörden zufolge dominieren die bereits bekannten Omikron-varianten BF.7 und BA.5.2, neuartige Varianten wurden nicht identifizi­ert.

Mit den jüngsten Daten unterstrei­cht die Regierung ihre Botschaft, wonach die Volksrepub­lik den Übergang von der „Null-covid-strategie“zum „Leben mit dem Virus“rasch und ohne große Tragödien überstande­n hat. Dabei herrschte zunächst große Angst, dass der jüngste Reiseverke­hr während des chinesisch­en Neujahrsfe­sts das Infektions­geschehen erneut anfachen könnte. Allein 226 Millionen Reisen haben die Chinesen im Inland unternomme­n, hinzukomme­n knapp drei Millionen internatio­nale Trips – das waren 74 Prozent mehr als im Vorjahr.

Allerdings ist bei den offizielle­n Daten aus China generell Skepsis geboten. Insbesonde­re seit dem Ende der „Null-covidpolit­ik“haben die Behörden mit gezielter Intranspar­enz und irreführen­den Zahlen die Einschätzu­ng der Lage erschwert. Unter anderem die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) kritisiert die Volksrepub­lik offen für ihren Mangel an publiziert­en Daten. Die grundsätzl­iche Tendenz zur Entspannun­g der Lage wird jedoch auch von unabhängig­en Epidemiolo­gen aus dem Ausland nicht grundsätzl­ich angezweife­lt.

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Foto: Mark Schiefelbe­in/dpa Die Masken sind noch da, die „Null-covid-strategie“ist vorbei.

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