Höhepunkt liegt hinter China
Trotz der jüngsten Reisesaison sinken die Infektionszahlen in der Volksrepublik seit Anfang des Monats.
Zum Ende des chinesischen Neujahrsfestes haben die Gesundheitsbehörden der Volksrepublik Entwarnung gegeben: Die erste Corona-welle nach dem Abschied des Landes von der „Null-covid-strategie“nähere sich ihrem Ende, ein weiterer Anstieg der Infektionszahlen sei vorerst nicht zu erwarten. Ein Blick auf die Daten legt nahe, dass die Spitze des Eisbergs bereits seit Wochen vorüber ist. Die Anzahl an Covid-patienten in den Krankenhäusern geht seit Anfang Januar zurück.
Die generelle Normalisierung ist auch an Daten zur Mobilität abzulesen: Seit Jahresbeginn haben die Anzahl an U-bahn-passagieren und Autofahrten in den großen Städten wieder das übliche Niveau erreicht. Die Furcht vor Corona-mutationen hat sich bislang nicht bewahrheitet: Den Behörden zufolge dominieren die bereits bekannten Omikron-varianten BF.7 und BA.5.2, neuartige Varianten wurden nicht identifiziert.
Mit den jüngsten Daten unterstreicht die Regierung ihre Botschaft, wonach die Volksrepublik den Übergang von der „Null-covid-strategie“zum „Leben mit dem Virus“rasch und ohne große Tragödien überstanden hat. Dabei herrschte zunächst große Angst, dass der jüngste Reiseverkehr während des chinesischen Neujahrsfests das Infektionsgeschehen erneut anfachen könnte. Allein 226 Millionen Reisen haben die Chinesen im Inland unternommen, hinzukommen knapp drei Millionen internationale Trips – das waren 74 Prozent mehr als im Vorjahr.
Allerdings ist bei den offiziellen Daten aus China generell Skepsis geboten. Insbesondere seit dem Ende der „Null-covidpolitik“haben die Behörden mit gezielter Intransparenz und irreführenden Zahlen die Einschätzung der Lage erschwert. Unter anderem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert die Volksrepublik offen für ihren Mangel an publizierten Daten. Die grundsätzliche Tendenz zur Entspannung der Lage wird jedoch auch von unabhängigen Epidemiologen aus dem Ausland nicht grundsätzlich angezweifelt.