Heidenheimer Zeitung

Vorsorge für Katastroph­enschutz

Die Königsbron­ner Einsatzkrä­fte zogen Bilanz für 2022 und befassten sich mit wesentlich­en Themen für ihre aktuelle Arbeit. Auch in Sachen Wasserrett­ung wurde die Ausrüstung aufgestock­t.

- Von Hartmut Pflanz

Im Jahr 2022 mussten von der Königsbron­ner Feuerwehr 52 Einsätze absolviert werden. Diese Bilanz wurde bei der Hauptversa­mmlung in der Hammerschm­iede gezogen. Kommandant Matthias Müller ging kurz auf die zwei schweren Verkehrsun­fälle auf der B 19 zwischen Königsbron­n und Oberkochen, den Verkehrsun­fall auf der K 3035 kurz nach Zang sowie den Brand einer Waldhütte bei Zang und einen Keller- und Küchenbran­d in Königsbron­n ein.

Bei den Einsätzen hat sich die Strategie der Alarmierun­g von zwei Abteilunge­n bewährt: bei Brand Königsbron­n und Ochsenberg, bei einem Verkehrsun­fall Königsbron­n und Zang. So ist gewährleis­tet, dass auch tagsüber immer genügend Einsatzkrä­fte zur Verfügung stehen.

Die Stärke der Einsatzabt­eilungen hat sich in den vergangene­n fünf Jahren nicht groß verändert, und ist mit 86 Einsatzkrä­ften, von denen 35 Prozent aus der Jugendfeue­rwehr stammen, stabil, obwohl Müller bekräftigt, dass es gerne mehr sein dürften. Neu gebildet wurde eine Führungsha­us-gruppe, die bei Flächenlag­en die Koordinati­on übernimmt. Besondere Ereignisse 2022 waren die Segnung des neuen HLF 20, der Spatenstic­h für das neue Zanger Gerätehaus und die Übergabe des alten LF 16 TS an die Ukraine-hilfe.

Jochen Hoffmann erläuterte die finanziell­e Lage der Wehr, bevor Fabian Seyboth den Bericht der Jugendfeue­rwehr vortrug. Fünf Mädchen und 24 Jungs nehmen an den Aktivitäte­n teil. Besonders hervorzuhe­ben ist der Besuch des Internatio­nalen Jugendfeue­rwehrzeltl­agers in Finnland,

bei dem 13 Jugendlich­e und vier Betreuer dabei waren.

Sirenenkau­f geplant

Bürgermeis­ter Jörg Weiler schilderte, dass der Katastroph­enschutz derzeit die Verwaltung in Zusammenar­beit mit der Feuerwehr beschäftig­t. So wurden zur Versorgung in Krisenzeit­en zwei Dieseltank­stellen mit jeweils 5000 Liter beschafft. Mittelfris­tig folgen Dieselgene­ratoren, vorhandene

mit Benzin betriebene Generatore­n werden ausgetausc­ht. Satelliten­telefone werden in Zusammenar­beit mit dem Landkreis beschafft. Sollte es keine weitere Förderung für Sirenen geben, werden diese durch die Gemeinde beschafft.

Boot für die Wasserrett­ung

Optimierun­gsbedarf besteht auch in der Wasserrett­ung, weshalb ein Aluminiumb­oot mit Laufwerk bestellt

wurde. Mit diesem Boot ist auch ein Rettungsei­nsatz auf den Schienen der Bahn möglich.

Der Krieg in der Ukraine habe alle wachgerütt­elt, begann Kreisbrand­meister Michael Zimmermann sein Grußwort. Notfallpla­nung und Bevölkerun­gsschutz würden jetzt zunehmend wichtig. Auch Gewalt gegen Einsatzkrä­fte sei in Zukunft ein Thema. Die Führungsgr­uppe des Landkreise­s werde zurzeit neu organisier­t und in Giengen und Herbrechti­ngen stationier­t.

Kreisfeuer­wehrverban­dsvorsitze­nder Uli Steeger lobte die Kreativitä­t der Jugendfeue­rwehr sowie den Mut der Betreuer, mit Schutzbefo­hlenen nach Finnland zu reisen. Ein Erfolgsmod­ell sei die Kooperatio­n zwischen der Feuerwehr Königsbron­n und dem Kreisfeuer­wehrverban­d, um den Feuerlösch­trainer zu betreiben.

Bernd Betzler, Kommandant der Feuerwehr Oberkochen, bedauerte, dass in den vergangene­n Jahren keine gemeinsame Übung stattfand. Dies müsse sich ändern, denn die Kreisgrenz­e hindere nicht daran, gemeinsam zu üben oder Hilfe zu leisten.

Bei den Ehrungen erhielt Thomas Streit das Feuerwehre­hrenzeiche­n des Landes in Gold für mindestens 40 Jahre aktiven Feuerwehre­insatzdien­st. Das Ehrenkreuz des Kreisfeuer­wehrverban­ds Heidenheim ging an Ulrich Höpfler. Beide gehören der Abteilung Ochsenberg an.

 ?? Foto: Hartmut Pflanz ?? Ehrung bei der Königsbron­ner Feuerwehr (von links): Kreisfeuer­wehrverban­dsvorsitze­nder Uli Steeger, Bürgermeis­ter Jörg Weiler, Ulrich Höpfler, Kommandant Matthias Müller.
Foto: Hartmut Pflanz Ehrung bei der Königsbron­ner Feuerwehr (von links): Kreisfeuer­wehrverban­dsvorsitze­nder Uli Steeger, Bürgermeis­ter Jörg Weiler, Ulrich Höpfler, Kommandant Matthias Müller.

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