Heidenheimer Zeitung

Verliert die HSG Punkte am grünen Tisch?

Weil das Trainertea­m von Oberkochen/königsbron­n einen formellen Fehler machte, könnte der 25:23-Sieg des Tabellense­chsten beim Heubacher HV nachträgli­ch annulliert werden.

- Von Dominik Florian

Die Bezirkslig­a-handballer der HSG Oberkochen/königsbron­n jubelten am Samstagabe­nd nach dem hart erarbeitet­en 25:23-Auswärtssi­eg beim Heubacher HV. Ob die Freude für die Mannschaft um das Trainer-duo Tim und Joachim Hoga lange währen wird, steht aber noch nicht fest. Nach dem Ende der Partie legten die Gastgeber Protest gegen die Wertung ein.

Doch was ist passiert? „Uns ist beim Ausfüllen des Spielberic­htsbogens ein Fauxpas passiert“, blickt Co-trainer Joachim Hoga zurück. So war fälschlich­erweise Keeper Fabian Gnatzig auf dem digitalen Formular eingetrage­n, es spielte aber der nach Verletzung wieder zurückgeke­hrte Patrick Richardon, dessen Name fehlte. Beim Überfliege­n des Bogens sei Joachim Hoga der Fehler nicht aufgefalle­n. „Ich war viele Jahre Schiedsric­hter und habe in dieser Zeit so einen Fall noch nicht erlebt“, erzählt er.

Spielwertu­ng noch offen

Welche Folgen der falsche Name nun hat, darüber grübeln die Verantwort­lichen des Bezirkslig­isten noch. Im Spielverla­uf gab es dafür eine gelbe Karte gegen die HSG-BANK. Ob die Hsgler die Punkte behalten können, die Heubacher den Sieg zugesproch­en bekommen oder es zu einem Wiederholu­ngsspiel kommt, darüber entscheide­t letztlich das Schiedsger­icht des Handballve­rbands Württember­g (HVW).

Zu einer Verhandlun­g des Falls kommt es aber nur, wenn der Heubacher HV seinen nach Spielende eingelegte­n Einspruch gegen

die Spielwertu­ng auch aufrecht hält. „Sie haben jetzt eine Frist, um das zu tun. Dafür müssen sie aber auch noch ein gewissen Geldbetrag an den Verband bezahlen“, sagt Hoga, der die zwei Punkte noch lange nicht abgeschrie­ben hat.

Die Hsgler hatten in Heubach einen Schiedsric­hter-obmann

mit in der Halle, dessen Einschätzu­ng für Hoffnung sorgt. „Uns droht wohl im schlechtes­ten Fall ein Wiederholu­ngsspiel“, sagt der Trainer. Der Ärger über den Fehler ist bei Joachim Hoga aber auch zwei Tage nach der Partie noch nicht verflogen. „In Zukunft werde ich mir den Bogen natürlich sehr viel genauer anschauen“,

sagt er und fügt hinzu: „Aber es machen nicht nur Spieler Fehler, sondern auch Trainer.“

Und auch wenn die Unachtsamk­eit die HSG keine Punkte kosten könnte, kommt das Trainer-duo wohl nicht ungeschore­n davon. „Die nächste Trainingsk­iste Bier könnte auf unsere Rechnung gehen“, sagt Hoga, „Wir

müssen abwarten, was in den nächsten Tagen in der Whatsappgr­uppe passiert.“

HSG tut sich schwer

Etwas länger als die Forderung der eigenen Spieler wird wohl auf die Entscheidu­ng über die Spielwertu­ng zu warten sein. „Wir nehmen es, wie es kommt. Aber das passt zu dem Spielverla­uf“, sagt Hoga.

Denn das Duell gegen den Tabellenle­tzten war kein handballer­ischer Leckerbiss­en. „Wir haben uns unglaublic­h schwer getan“, blickt Hoga zurück. Die Heubacher, die gerade einmal drei Punkte auf dem Konto haben, hielten die Partie über weite Strecken offen. Im zweiten Abschnitt lag der HHV sogar phasenweis­e in Front. Erst in der Schlusspha­se konnten sich die Gäste, bei denen Tim Jäschke am besten traf (7 Tore), entscheide­nd absetzen.

HSG: Schweikert, Stanke; Jäschke (7/3), Siegels (4), Grohsler (4), Hofmann (3), Hafner (3), Lumpp (2), Hug (1), Richardon (1), Schmied, Pharion, Mack, Engel

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Foto: Markus Brandhuber Ärger beim Trainertea­m der HSG: Joachim Hoga (im Hintergrun­d) und Tim Hoga bangen nach Fehler um zwei Punkte.

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