Heidenheimer Zeitung

Geduldsspi­el mit dem Schlagarm

Der Furtwanger Profi Dominik Koepfer plant nach der Reha in Bern für Ende Februar sein Comeback.

- Sascha Eggebrecht

Das vergangene Tennisjahr will der Furtwanger Dominik Koepfer am liebsten so schnell wie möglich aus seinem Gedächtnis verbannen. Aus gutem Grund: Wenige Sieg, viele Niederlage­n und Zwangspaus­en dominierte­n die Saison. Eine Stressfrak­tur im Oberarm seines linken Schlagarms bereiteten dem 28-Jährigen immer wieder große Probleme und vor alle starke Schmerzen.

Der Davis Cup-spieler wusste: „So konnte es nicht mehr weitergehe­n!“Die Lösung: eine mehrwöchig­e Reha in Bern. „Ich bin jetzt noch bis Ende der Woche in der Schweiz. Ich hoffe, dass der Arm dann hält“, sagt Koepfer. Optimismus schöpft er vor allem beim Blick auf seine Mrt-bilder: „Eine Fraktur ist darauf nicht

mehr zu erkennen.“Er habe auch schon zwei Matches gespielt und hatte danach keine Schmerzen gehabt. „Wie es allerdings während eines Turniers ist, muss ich abwarten“, betont der ehemalige Us-open-achtelfina­list. Er wolle auf jeden Fall Ende Februar bei zwei Challenger-turnieren in den Us-staaten Georgia und Texas auf die Tennisbühn­e zurückkehr­en.

„Ich hoffe, dass ich einige gute Matches spielen kann und dass vor allem die Schmerzen weg sind“, sagt Koepfer. Denn er verfolgt ein ehrgeizige­s Ziel: „Zur Rasensaiso­n im Sommer möchte ich schon wieder unter den Top100-tennisspie­ler in der Welt stehen.“Auf dem Weg dorthin baut der Profi auch auf den Deutschen Tennis Bund (DTB). „Ich habe noch nie eine Wildcard für ein Turnier in Deutschlan­d erhalten. Ich hoffe, dass sie an mich für die Turniere in München und Stuttgart denken“, sagt Koepfer, der nur mit den größeren Turnieren wieder ganz schnell von seinem derzeitige­n 228. Platz in der ATPRanglis­te wieder wegkommt. Nicht gut wegkommt derzeit auch das deutsche Herren-tennis.

Blick nach Trier zum Davis Cup

Bei den Australien Open war für alle deutschen Akteure nach der 2. Runde Schluss. Jan-lennard Struff, 32, ist zudem nicht mehr der Jüngste, Sascha Zverev muss sich erst nach seiner langen Bänderverl­etzung im Fuß wieder in Form spielen. Die aktuelle Situation ist alarmieren­d. Daher fordert Koepfer: „Mehr Kinder-, Jugendund Future-turniere hierzuland­e wären wichtig. In Deutschlan­d gibt es einfach viel zu wenige Chancen, dadurch bleiben viel zu viele Talente auf der

Strecke. In Italien zum Beispiel gibt es gefühlt 300 kleinere Turniere.“Darum empfiehlt er auch seinen Weg übers Collage-tennis in den USA zu gehen. „Im Team macht das Spielen viel mehr Spaß. Und ich weiß auch nicht, ob ich mit 18 oder 19 Jahren das alleinige Reisen zu den Itf-turnieren durchgehal­ten hätte“, betont Koepfer, der nun auch auf das Abschneide­n seiner Davis Cup-kollegen am Wochenende gegen die Schweiz in Trier gespannt ist. Er sagt: „Ich finde es für die Jungs cool, endlich wieder Davis-cup-atmosphäre schnuppern zu dürfen. Es wird aber keine leichte Aufgabe werden, denn vor allem Altmeister Wawrinka ist wieder in Form gekommen. Aber unser Doppel wird es richten.“

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Dominik Koepfer: Die Schmerzen waren zuletzt weg.

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