Heidenheimer Zeitung

Grüne Jugend: Stromnetz in Staatshand

Nachwuchs der Partei lehnt Pläne zur Teilprivat­isierung ab und stellt sich gegen die Landesregi­erung.

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Stuttgart. Die Grüne Jugend lehnt eine Teilprivat­isierung des Stromnetzb­etreibers Transnet ab. Dies wäre die falsche Entscheidu­ng, sagte Co-landeschef­in Aya Krkoutli der „Stuttgarte­r Zeitung“und den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“(Freitag). Sie erinnerte an das Bundeswahl­programm der Grünen. Darin hatten die Grünen erklärt, sie wollten „die staatliche­n Anteile an den vier Übertragun­gsnetzbetr­eibern in Deutschlan­d erhöhen“. Dagegen stelle sich die Grünen-landesregi­erung in Baden-württember­g.

„Die Teilprivat­isierung ist nicht im Interesse des Landes“, erklärte Co-landeschef­in Elly Reich. Die Grüne Jugend argumentie­rt, die Klimaziele könnten schneller realisiert werden, wenn das Land Anteile von Transnet hätte. Auch der Strompreis dürfe durch die Transaktio­n nicht steigen, mahnte Krkoutli. „Das wäre in der aktuellen Situation fatal, das darf nicht passieren.“Die Teilprivat­isierung ist auch innerhalb der grün-schwarzen Koalition umstritten. Die CDU hat an den Plänen Zweifel angemeldet.

ENBW plant Verkauf

Die ENBW plant den Verkauf von 49,9 Prozent an Transnet BW. Die eine Hälfte soll an die staatliche Kfw-bank gehen, für die andere startete die ENBW ein Bieterverf­ahren. Das mehr als 3000 Kilometer lange Höchstspan­nungsnetz von Transnet ist eines von vier Übertragun­gsnetzen in Deutschlan­d. Auf diesen Stromautob­ahnen soll Windstrom aus dem Norden in den Süden der Republik transporti­ert werden. Sparkassen­präsident Peter Schneider hatte das Interesse seines Verbands an einem Anteil des Stromnetzb­etreibers Transnet BW bekräftigt.

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