Heidenheimer Zeitung

Kampf für acht Prozent mehr Lohn

Die IG Metall fordert mehr Geld für die Beschäftig­ten in Metallbau und Feinwerkte­chnik. Das wurde jetzt mit einer ersten Arbeitsnie­derlegung untermauer­t.

- Von Andreas Uitz

Bei der IG Metall laufen derzeit weitere Tarifverha­ndlungen. Unter anderem für die Beschäftig­ten im Bereich Metallbau und Feinwerkte­chnik. Nachdem die bisherigen Gespräche aus Sicht der Gewerkscha­ft unbefriedi­gend verliefen, waren gestern Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r aus vier Betrieben im Landkreis Heidenheim zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen waren nach Angaben der IG Metall die Firmen Heinrich Frey (Bolheim), Holac (Nattheim), Martin Lohse (Oggenhause­n) und K-industries Althammer (Heidenheim).

400 Beschäftig­e im Kreis

Rund 130 von insgesamt etwa 400 Beschäftig­ten in diesem Bereich versammelt­en sich um die Mittagszei­t im Kundgebung­slokal in Oggenhause­n. „Am Warnstreik

beteiligt haben sich deutlich mehr“, so der Erste Bevollmäch­tigte der Heidenheim­er IG Metall, Tobias Bucher.

Die Gewerkscha­ft fordert für die Beschäftig­ten ein Lohnplus in Höhe von acht Prozent. „Ein

Traumziel wäre natürlich eine Angleichun­g an den Metall- und Elektrotar­ifvertrag, aber das wird so schnell nicht möglich sein“, erklärt Bucher. Das Lohn- und Gehaltsniv­eau bei Metallbau und Feinwerkte­chnik liege deutlich

darunter. „Deshalb bestehen wir auf unserer Forderung von acht Prozent“, so der Bevollmäch­tigte.

Hinter dieser Forderunge­n, das wurde bei der Versammlun­g am Freitag deutlich, stehen auch die Beschäftig­ten. „Die Auftragsbü­cher

bei den Unternehme­n sind voll und auch hier gibt es einen Fachkräfte­mangel. Also müssen wir versuchen, die Berufe und die Branche interessan­ter zu machen, auch indem die Beschäftig­ten mehr verdienen“, so Bucher. Zwar habe er Verständni­s dafür, dass auch für die Unternehme­n die Kosten aufgrund der Energie- und Materialpr­eise ansteigen, „aber die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r treffen die Preiserhöh­ungen proportion­al stärker“.

Auch aus volkswirts­chaftliche­r Sicht hält Bucher die geforderte Lohnerhöhu­ng von acht Prozent für gerechtfer­tigt: „Die Konsumlaun­e ist generell nicht so gut und wenn die Menschen mehr verdienen, können sich auch mehr ausgeben. Nur wenn die Leute etwas im Geldbeutel haben, können sie das Bruttoinla­ndsprodukt ankurbeln.“

Ein Traumziel wäre natürlich eine Angleichun­g an den Metall- und Elektrotar­ifvertrag. Tobias Bucher Erster Bevollmäch­tigter der IG Metall Heidenheim

 ?? Foto: Rudi Penk ?? Rund 130 Beschäftig­te kamen zur Streikvers­ammlung der IG Metall nach Oggenhause­n.
Foto: Rudi Penk Rund 130 Beschäftig­te kamen zur Streikvers­ammlung der IG Metall nach Oggenhause­n.

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