Für weitere Aktionen gerüstet
Die Gewerkschaft sieht sich kampfbereit in der laufenden Tarifrunde Textil. Ende Februar wird weiter verhandelt.
Am vergangenen Donnerstag kurz nach 6.30 Uhr befand sich ein Polizeifahrzeug auf einer Einsatzfahrt in der Brenzstraße mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn. Als die 20-jährige Fahrerin des Mercedes-streifenwagens in die Kreuzung an der Ploucquetstraße einfuhr, schaltete die Ampel nach Auskunft der Polizei auf rot. Aus der Ploucquetstraße fuhr eine 27-Jährige bei grün mit ihrem Skoda in die Kreuzung ein. Wegen der baulichen Begebenheiten sah die Fahrerin des Polizeifahrzeuges den Skoda zu spät und konnte nicht mehr bremsen, so die Polizei. Im Kreuzungsbereich stießen die Autos zusammen.
20.000 Euro Schaden
Verletzt wurde niemand. Die Verkehrspolizei Heidenheim nahm den Unfall auf und schätzt den Sachschaden auf etwa 20.000 Euro. Beide Autos mussten abgeschleppt werden. Polizei
Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde Textil acht Prozent mehr Lohn, jedoch mindestens 200 Euro, sowie eine Verbesserung und Fortführung der tariflichen Altersteilzeit. „Heidenheim ist gemessen an der Anzahl der rund 4000 Textilbeschäftigten im Landkreis die zweitgrößte Igm-geschäftsstelle bundesweit und steht somit bei den Verhandlungen im Focus, in welchem Maße sich die Beschäftigten an der Durchsetzung beteiligen“, so der Erste Bevollmächtigte Tobias Bucher.
Tarifkonferenz in Giengen
Aus diesem Anlass waren am 30. Januar Funktionärinnen und Funktionäre aus den Betrieben Steiff, Hartmann, Carl Stahl, Vereinigte Filzfabriken, Zwisstex, und Ziegler zu einer Tarifkonferenz Textil in die Schranne nach Giengen eingeladen. Tobias Bucher und Ivan Curkovic, Tarifsekretär
und Verhandlungsführer der Textil- und Bekleidungsindustrie, gingen dabei auf die Wirtschaftsund geopolitischen Rahmenbedingungen ein. Sie erläuterten die wesentlichen Ergebnisse, der von der IG Metall durchgeführten aktivierenden Beschäftigtenbefragung für diese Branche.
Abwanderung in andere Branchen
Die Beschäftigten spüren die Preisentwicklung der letzten Monate deutlich in ihrem Geldbeutel. Dies zeigt sich auch in den Ergebnissen der Befragung wieder. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Textil- und Bekleidungsindustrie weiter von anderen Branchen in der Entgeltentwicklung abgehängt wird. In den zurückliegenden Monaten müssen wir leider vermehrt feststellen, dass eine Abwanderung der Beschäftigten in andere, besser bezahlte Branchen stattfindet, und eine Nachbesetzung aufgrund des Fachkräftemangels,
insbesondere in unserer Region, sehr schwierig ist. Die Branche muss für Beschäftigte attraktiv bleiben, um Fachkräfte zu bekommen und zu halten. Deshalb ist eine deutliche Verbesserung der tariflichen Leistungen dringend erforderlich“, so Bucher.
Nach dem Prinzip des World Cafés haben sich rund 40 Funktionärinnen
und Funktionäre in mehreren Gesprächsrunden mit Themenfeldern rund um die Tarifbewegung auseinandergesetzt. Durch Austausch von Wissen und Einbringung von eigenen Ideen und Vorstellungen, konnten in Bezug auf die beteiligungswirksame Aktionsplanung innovative Ergebnisse gewonnen werden. „Die Diskussionen waren wirklich sehr konstruktiv und spannend“, so Anja Hillinger, Betriebsrätin und Tarifkommissionsmitglied von Steiff.
Bereit auch zu Warnstreiks
Die Beschäftigten haben sich klar dafür ausgesprochen, ihre Forderungen in Form unterschiedlicher Aktionen und Warnstreiks bestmöglich durchzusetzen. Am 28. Februar ist die zweite Verhandlungsrunde in Ingolstadt. Auch die Textiler des Landkreises Heidenheim werden zum Verhandlungslokal reisen und ihre Forderung mit Nachdruck sichtbar machen. Dieser Verhandlungstermin ist die letzte Chance für die Arbeitgeber, den Tarifkonflikt gütlich am Verhandlungstisch zu lösen, da an diesem Tag die Friedenspflicht endet. Danach sind Warnstreiks möglich“, so Katja Kalkreuter von der IG Metall Heidenheim.