Heidenheimer Zeitung

In einer Reihe mit Paris und Budapest

Die Heidenheim­er Fechtertag­e werden vom 23. bis 26. Februar in der Karl-rau-halle ausgericht­et. Dabei hat die Stadt an der Brenz einige Vorzüge zu bieten.

- Von Franziska Mayr

Jährlich findet die Weltelite der Degenfecht­er in das unscheinba­re Heidenheim. Dabei ist die Ausrichtun­g der Heidenheim­er Fechtertag­e eine große Ehre. Die weiteren Weltcup-turniere der Herren, die für die Weltrangli­ste und zum Teil auch für die Olympiaqua­lifikation gelten, finden nämlich sonst in Metropolen wie Vancouver, Buenos Aires, Paris und Budapest statt. Darunter sticht Heidenheim als scheinbar unbekannte, schwäbisch­e Kleinstadt nicht wirklich hervor, überzeugt allerdings durch viele positive Eigenschaf­ten.

Heidenheim ist internatio­nal: Teilnehmer aus bis zu 50 Nationen finden den Weg nach Heidenheim, um sich im Degenfecht­en zu messen. Für sie ist es eine große Freude, auf Zuschauer und Unterstütz­er zu treffen, die den gleichen kulturelle­n Hintergrun­d teilen. Sport verbindet und ermöglicht Menschen jeder Nation einen fairen Umgang untereinan­der, dazu gilt Fechten als äußerst respektvol­l, nicht nur im Gefecht, sondern auch abseits der Fechtbahn.

Heidenheim ist gastfreund­lich:

Über 500 Menschen, darunter 300 Sportler, samt Trainer- und Betreuersc­haft im Kreis unterzubri­ngen, wird an den Fechtertag­en zur Mammutaufg­abe der vielen Gastgeber in Hotels und Pensionen. Durch die zahlreiche­n Partnersch­aften zwischen Fechtzentr­um und Hotels wird diese allerdings immer gut gemeistert. Fechter aller Nationen freuen sich dabei besonders über die einzigarti­ge Gastfreund­schaft der Heidenheim­er.

Heidenheim hat Tradition: Bereits zum 69. Mal wird dieses Jahr um den Heidenheim­er Pokal gefochten, das Einzelturn­ier der Degenherre­n. Er gilt als Wimbledon

des Fechtens und ist dabei eines der teilnehmer­stärksten Wettkämpfe der gesamten Turniersai­son. Im vergangene­n Jahr siegte der Franzose Romain Cannone unter 262 Mitstreite­rn. Cannone erreichte trotz bereits gewonnenem Olympiagol­d endlich seinen ersten Weltcup-sieg. Für ihn „war es immer ein Traum, den Heidenheim­er Pokal zu gewinnen“und er sei stolz, dass sein Name auf der Tafel neben all den anderen Fechtikone­n verewigt wird.

Teamevents ausschlagg­ebend

Ein Turnier, das erst zum zwölften Mal in Heidenheim ausgetrage­n wird, ist der Voith-cup, ein Mannschaft­sweltcup der Natio

nen. Jede Nation schickt dabei ein Team aus mindestens drei Fechtern ins Rennen, die einzeln gegen jeden Fechter der gegnerisch­en Mannschaft antreten. Da im Fechten die Qualifikat­ion für die olympische­n Spiele über die

Mannschaft­s-weltrangli­ste läuft, sind die Teamevents besonders ausschlagg­ebend. Im vergangene­n Jahr überrascht­e das deutsche Team mit einer grandiosen Silbermeda­ille und verzaubert­e die Heidenheim­er Fangemeind­e.

Beim Voith-cup werden etwa 40 Nationen erwartet.

Für Tradition steht auch der Coupe d’europe, die „Champions League“des Fechtens. In der 62. Auflage kämpfen die besten Fechtverei­ne Europas um den Titel. Startberec­htigt sind nur die Mannschaft­smeister der Nationalme­isterschaf­ten jedes Landes, dazu der gastgebend­e Verein Heidenheim­er Sportbund. Hier treffen Elitefecht­er und Amateur-degenkünst­ler aufeinande­r. Die Heidenheim­er konnten den Coupe bisher noch nicht für sich beanspruch­en, allerdings heißt es für das junge Herrenteam dieses Jahr in erster Linie: Dabei sein ist alles.

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Foto: Oliver Vogel Gewagter Sprung: Bei den Heidenheim­er Fechtertag­en gibt es viele spannende Duelle.

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