Hoffenheim: Breitenreiter beurlaubt
Die Entscheidung über den zuletzt glücklosen Hoffenheimer Trainer ist am Sonntag offenbar gefallen.
Bochum/zuzenhausen. Trainer André Breitenreiter soll bei der TSG 1899 Hoffenheim „Bild“-informationen zufolge beurlaubt werden. Dies sei das Ergebnis der Krisengespräche am Sonntag.
Vonseiten des Fußball-bundesligisten gab es zunächst keine Stellungnahme. Am Vormittag hatten sich Sportchef Alexander Rosen und die Geschäftsführung getroffen. Die TSG ist unter der Führung Breitenreiters seit zehn Pflichtspielen sieglos. Die Kraichgauer hatten am Samstag mit 2:5 beim VFL Bochum verloren und stecken nun endgültig tief im Abstiegskampf.
Breitenreiter war im vergangenen Sommer als Meistertrainer des FC Zürich und Nachfolger von Sebastian Hoeneß gekommen, der nach einer ähnlichen Negativserie hatte gehen müssen. Auch deshalb hatte Rosen am Samstag zur Trainerdiskussion gesagt: „Es ist zu einfach, nur den einen zu nehmen. Vielleicht müssen wir hier mal größere Fragen stellen.“
Breitenreiter stand mit seinem Team zwischenzeitlich auf dem vierten Tabellenplatz; das ursprüngliche Ziel Europa-leagueteilnahme haben die Hoffenheimer aber längst aus den Augen verloren.
Der 49-Jährige musste nach dem 2:5 beim VFL Bochum und dem Absturz in den Keller der Fußball-bundesliga zum Krisengespräch.
Zuvor hatten sich nach dpa-informationen bereits Sportchef Alexander Rosen und die Geschäftsführung getroffen.
Dass Mehrheitseigner Dietmar Hopp Breitenreiter noch stützt, erscheint kaum vorstellbar. Der 82 Jahre alte Mäzen und Milliardär hatte schon bei der Mitgliederversammlung im vergangenen Sommer gewettert, dass die verpasste Europa-league-teilnahme den Verein etwa 20 Millionen Euro kosten würde, der verpasste Sprung in die Champions League „noch viel, viel mehr“. Damals hatte Sebastian Hoeneß nach einer ähnlichen Negativserie, wie sie jetzt sein Nachfolger Breitenreiter verantwortet, gehen müssen.
In Bochum machte Breitenreiter seinem Ärger über sein schwaches Team mit deutlichen Worten Luft. „Das, was ich heute gesehen habe, kann ich in keinster Weise akzeptieren. Das hat nichts mit Profifußball zu tun“, sagte der frühere Chefcoach von Hannover 96 und Schalke 04 nach dem Debakel. „Das werde ich mir sicherlich so nicht mehr gefallen lassen.“