Migranten bestmöglich betreuen
Beim Integrationsmanagement der Stadt Heidenheim sind zehn Mitarbeiter damit beschäftigt, Menschen aus dem Ausland zu unterstützen und sie zu beraten.
Angesichts der stetig stetig steigenden Zahl von Ausländern, die in der Stadt Heidenheim leben, spielt das Thema Integration natürlich eine bedeutende Rolle. „Wir haben eine sehr vielfältige Gesellschaft, auch weil wir in Heidenheim einen sehr hohen Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund haben“, erklärte die Integrationsbeauftragte Irina Hybl den Mitgliedern des Kultur,- Sozial-, Schul- und Sportausschusses des Gemeinderats.
Migrationsanteil über 40 Prozent
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund in Heidenheim leben, ist ihr zufolge nicht erfasst, denn zu ihnen gehören nicht nur die 12.857 Ausländer, sondern auch jene Heidenheimer, die zwar einen deutschen Pass aber mindestens einen ausländischen Elternteil haben. „Wir gehen davon aus, dass der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund bei deutlich über 40 Prozent liegt“, sagte Hybl.
Dass das Integrationsmanagement, das 2017 in Heidenheim eingeführt wurde, eine bedeutende Rolle spielt, machte die Beauftragte sehr deutlich. Derzeit verfügt es über zehn Vollzeitstellen, von denen neun bei der Stadtverwaltung und eine bei der Caritas angesiedelt sind. Die Integrationsmanager
sind nicht nur für die Menschen in der Stadt Heidenheim, sondern aufgrund einer Kooperation auch für Königsbronn, Gerstetten, Nattheim und Steinheim zuständig. Über die Jahre hinweg habe man 2300 Klienten betreut und insgesamt 35.000 Gespräche geführt und dokumentiert, so Hybl.
Die Arbeit der Mitarbeiter beim Integrationsmanagement ist vielschichtig. Im Wesentlichen geht es Hybl zufolge darum, eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens über soziale und ethnische Grenzen hinweg zu verwirklichen. Auf diese Weise solle das friedliche Zusammenleben und der Zusammenhalt der Gesellschaft gesichert werden. Um das zu erreichen, gibt es die unterschiedlichsten Hilfsstrukturen, die teils beim Landkreis, teils bei der Stadt aber auch bei sozialen Einrichtungen wie der Arbeiterwohlfahrt angesiedelt sind. Außerdem, so Hybl, spiele die ehrenamtliche Arbeit eine sehr große Rolle bei der Betreuung, insbesondere von Flüchtlingen.
Die Integrationsmanager arbeiten mit Integrationsplänen, bei denen es unter anderem um den Spracherwerb, Wohnen, den Arbeitsmarkt, das Gesundheitswesen und Sozialleistungen geht. Aber auch die Unterbringung in Schulen und Kindergärten spielt eine große Rolle. Allen Migranten soll dabei die bestmögliche Beratung zuteil werden und es ihnen erleichtern, in Heidenheim Fuß zu fassen.
Zu wenig Personal
Wie Hybl erläuterte, spielt bei Geflüchteten der Status eine große Rolle dabei, wie die Integration gelingen kann. „Haben sie eine Bleibe-perspektive, wie ist die Zugangsmöglichkeit zum Arbeitsmarkt, in welchem Umfeld leben sie, wo sind sie untergebracht? All das sind wichtige Aspekte“, so die
Integrationsbeauftragte. Als größte Schwierigkeit bei der alltäglichen Arbeit des Teams habe sich herausgestellt, dass der aktuelle Beratungsbedarf kaum gedeckt werden kann, weil es zu viele Klienten gibt. Das sei auch auf die Vielzahl der Flüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen. Darüber hinaus wurden Hybl zufolge Projekte unterschiedlicher Träger bei den Fördermitteln nicht mehr berücksichtigt, weshalb das Integrationsmanagement an sie keine Klienten zur Betreuung vermitteln kann.
Auch in einem weiteren Bereich spielen fehlende Förderzusagen eine Rolle, da die Stellen beim Integrationsmanagement nur zeitlich befristet seien. Das wiederum sorge dafür, so Hybl, dass gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiter derzeit nicht wissen, wie lange sie ihre Stellen noch ausfüllen können. Aktuell fehle noch eine Verwaltungsvorschrift des Landes, in der unter anderem die Zuständigkeiten aber auch die Fördergelder für die Stellen geregelt werden.