Unverhoffte Rückkehr einer Legende
Klaus Nissle hat beim vom Abstieg bedrohten TV Steinheim II das Traineramt übernommen.
Als Tabellenvorletzter sind die Bezirksliga-handballer des TV Steinheim akut vom Abstieg bedroht. Nach der 29:38-Heimniederlage im Kreisderby gegen den HSB (13. Spieltag) setzten sich Trainer Gerd Mühlberger und der Mannschaftsrat zusammen. Am Ende kam eine einvernehmliche Trennung heraus, wie alle Seiten betonen.
Am 13. Spieltag (21:28 bei der HSG Oberkochen/königsbronn) wurde der TVS II vom Interimstrainer-team Alexander Schrom, Thomas Nissle und Tobias Benning betreut. Klaus Nissle, Wunschkandidat der Abteilungsleitung für die Nachfolge von Gerd Mühlberger, war verhindert.
Wenige Tage zuvor, nach der Trennung zwischen Mühlberger und der Mannschaft, wurde der 34-Jährige von der Abteilungsleitung angefragt. Nach Rücksprache mit seiner Frau gab Nissle grünes Licht und erklärte: „Ich mach’ es!“Allerdings unter der Bedingung, dass er erst ab Dienstag, 7. Februar, das Traineramt übernimmt.
Da leitete die Vereinslegende – Klaus Nissle war 17 Jahre lang Spieler bei den Aktiven – zum ersten Mal in seiner Karriere ein Aktiventraining. Zuvor war er bereits Teil von Trainerteams in der Jugend. „Ich musste mich nicht umziehen und auch nicht duschen“, scherzt Nissle über den Perspektivwechsel Spieler-trainerposition. Er habe sich „zwei, drei Punkte“herausgesucht, an denen die Mannschaft seiner Meinung nach arbeiten müsse.
Ein Jahr Abstand vom Handball?
Eigentlich wollte Klaus Nissle nach seinem Karriereende nach der vergangenen Saison ein Jahr Abstand vom Handball bekommen. Doch daraus wurde nichts. Der 34-Jährige half in der aktuellen Spielzeit bereits zweimal in der ersten und einmal in der zweiten Mannschaft aus. „Das war nicht der Plan“, sagt er. „Ich hätte kein Problem damit gehabt, wenn Gerd (Mühlberger) weitergemacht und die Mannschaft den Klassenerhalt geschafft hätte.“
Aufgrund seiner Verbundenheit zum Verein, zur Abteilungsleitung und auch zu Gerd Mühlberger, wie Klaus Nissle sagt, sei er eingesprungen. Und zwar bis Saisonende (acht Spiele). Am 22. April (Heimspiel gegen Gmünd II) soll definitiv Schluss sein. Heißt also: Für die kommende Saison braucht der TV Steinheim einen neuen Coach für die zweite Mannschaft. „Die jungen Spieler brauchen einen Trainer, der eine Lizenz hat“, so Klaus Nissle.
Den ersten Schritt Richtung Klassenerhalt möchte er am kommenden Sonntag machen. Dann empfängt der TV Steinheim II die ebenfalls vom Abstieg bedrohte TSG Giengen (14.45 Uhr, Georgfink-halle Gerstetten). Im Hinspiel gab’s ein 30:30-Unentschieden. „Bei einem Sieg würden wir den direkten Vergleich für uns entscheiden. Das würde die Richtung für die kommenden Wochen vorgeben“, so Nissle, der im Hinspiel als Spieler ausgeholfen hatte.