Heidenheimer Zeitung

Ein Einhorn, das zu gerne fliegen möchte

Vergangene Woche waren in der Marktstraß­e große, hölzerne Tierfigure­n zu sehen. Ab dem Frühjahr werden sie fest zur Innenstadt dazugehöre­n, vorerst handelte es sich um eine Stellprobe. Was steckt dahinter?

- Von Nadine Rau

Wer erinnert sich noch daran, wie sich Tabaluga, der kleine fliegende Drache, auf die Suche nach Vernunft macht? Kein ganz einfaches Unterfange­n, daher fragt er unterwegs bei allen möglichen Tieren nach, die ihm mehr oder weniger bei seiner Suche helfen können.

Eine ähnlich angelegte Geschichte wird es ab dem Frühjahr auch in Giengen geben. Allerdings dreht sie sich nicht um einen Drachen, sondern um ein Einhorn, das zu gerne fliegen möchte. Weil es das alleine nicht schafft, sucht es sich wie Tabaluga bei anderen Tieren Hilfe – und diese Tiere sollen zwischen dem Margarete-steiff-platz und dem momentan noch im Bau befindlich­en Spielplatz am neu gestaltete­n Anlägle an der Unteren Marktstraß­e stehen.

Dieser Bereich wiederum soll ein in sich geschlosse­ner sein, in dem Eltern ihren Kindern beim Spielen zuschauen können.

Aus Holzblöcke­n ausgesägt

Natürlich werden es keine echten Tiere sein, die auf dem Weg dorthin postiert sind. Wohl aber welche, die aus gutem Holz geschnitzt sind. Aus Holzblöcke­n, genauer gesagt. Mit Motorsägen haben Fachmänner die filigranen Holzfigure­n zurechtges­ägt, die vergangene Woche erstmals in der Innenstadt zu sehen waren. Schon lange vorher standen sie im Bauhof bereit, gefehlt haben aber noch die Fundamente.

Die Figuren, das sind mehrere Tiere, die dem Einhorn dabei helfen, zu fliegen. Die Lösung ist schließlic­h ein Heißluftba­llon, der am Ende des tierischen Weges

im Anlägle zu finden ist. Vergangene­n Mittwoch, erklärt Giengens Kulturamts­leiter Andreas Salemi, gab es eine Stellprobe mit den Figuren. Denn, so ergänzt er: „Die endgültige­n Standorte kann ich auf dem Papier nicht festlegen.“Die Fundamente der Figuren seien bis zu 90 Zentimeter tief, weshalb es im Boden befindlich­e Leitungen und andere kleinere Hinderniss­e zu berücksich­tigen gebe. Auch Feinheiten wie die Blickricht­ung der Figuren habe man sich bei der Stellprobe angesehen. „Eventuell wird die

ein oder andere Figur noch umgestellt“, so Salemi. Den Transport der Figuren in die Innenstadt habe der Bauhof in die Hand genommen, zwei bis drei der Tiere passten auf einen Lastwagen. Neben den Figuren sollen auch noch Stelen mit Informatio­nen aufgestell­t werden.

Mit Rätselheft für Kinder

Aber wozu das Ganze? Die Idee, die dahinterst­eckt, nimmt ihren Anfang im Tourismusk­onzept der Stadt, in dem ein neuer Anziehungs­punkt für Familien vorgesehen

war, um die Belebung am Ende der Fußgängerz­one zu erhöhen. Gekoppelt wurde das Ganze schließlic­h mit einem Konzept des Kulturamts, in dessen Zuständigk­eit der Weg von Steiff hin zum Anlägle liegt. Besucherin­nen und Besucher des Steiff-museums, so der Gedanke, können durch die Geschichte ihren Weg in die Innenstadt finden. „Wir wollen die Familien damit an die Hand nehmen. Die Kinder bekommen ergänzend ein schönes Rätselheft, in das sie Sticker einkleben können“, so Salemi.

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 ?? Fotos: Nadine Rau ?? Ganz am Anfang der Geschichte, unten am Margarete-steiff-platz, steht das Einhorn (links). Weiter geht es den Postberg hinauf und die Marktstraß­e wieder hinunter vorbei an allen möglichen Tieren, beispielsw­eise an dieser Eule mit Hut.
Fotos: Nadine Rau Ganz am Anfang der Geschichte, unten am Margarete-steiff-platz, steht das Einhorn (links). Weiter geht es den Postberg hinauf und die Marktstraß­e wieder hinunter vorbei an allen möglichen Tieren, beispielsw­eise an dieser Eule mit Hut.

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