Heidenheimer Zeitung

Georg Elser in Aalen und Königsbron­n

Gut besuchte Veranstalt­ungen in der Nachbarsta­dt und die Gedenkstät­te besteht seit 25 Jahren.

- Gedenkstät­te

Aalen/königsbron­n. Für einige Zeit stand jüngst der Königsbron­ner Widerstand­skämpfer Georg Elser im Mittelpunk­t verschiede­ner Veranstalt­ungen in Aalen. Im Kubaa, dem neuen Kulturbahn­hof, zeigte der Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“die Wanderauss­tellung „Ich habe den Krieg verhindern wollen“der Landeszent­rale für politische Bildung Baden-württember­g.

Zur Eröffnung am 120. Geburtstag Georg Elsers sprach der Leiter der Königsbron­ner Gedenkstät­te, Joachim Ziller, über den Widerstand­skämpfer, der 1939 mit seinem Attentat auf Adolf Hitler den Krieg bzw. ein noch weiteres Blutvergie­ßen verhindern wollte. Interessan­t waren seine Ausführung­en zur Region, zu Elsers Beziehunge­n nach Aalen und warum es in seinem Heimatort Königsbron­n über 50 Jahre dauerte, bis man ihn offiziell ehren und eine Gedenkstät­te einrichten konnte.

Die Georg-elser-gedenkstät­te unterstütz­te die Veranstalt­er mit Führungen durch Engelbert Frey, Josef Seibold und Joachim Ziller. Zahlreiche Schulklass­en nutzten die Ausstellun­g, um sich eingehende­r mit dem Thema Widerstand auseinande­rzusetzen.

Zum Abschluss der Ausstellun­g wurde in der Aalener Stadtkirch­e vor über 200 Besuchern das Stück „Allein für die Freiheit – inszeniert­e Zeugnisse des vergessene­n Attentäter­s“aufgeführt. Klaus-peter Preußger als Elser zitierte das Wortprotok­oll der Berliner Vernehmung und ermöglicht­e so einen Einblick in das Leben und die Motive Elsers. Engelbert Frey als vernehmend­er Beamter hakte nach und Joachim Ziller stellte die Aussagen in den historisch­en Kontext.

Unter die Haut gingen die bewegenden Widerstand­slieder der Gruppe „freywolf “mit Engelbert Frey (Gesang), Hartmut Schmittwol­f (Gitarre) sowie Martin Sandel (Saxophon). Erst bewegende Stille, dann begeistert­er Applaus waren Zeugnis dafür, wie emotional die Veranstalt­ung beim Publikum ankam.

Die Georg-elser-gedenkstät­te feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen mit mehreren Veranstalt­ungen. Am 18. April wird in der Hammerschm­iede in Königsbron­n das oben genannte Stück aufgeführt. Im Mai wird Prof. Dr. Benz sein am 15. Februar erscheinen­des Buch „Georg Elser“in der Hammerschm­iede präsentier­en und im November wird das Bühnenstüc­k „13 Minuten – Wie Georg Elser beinahe die Welt verändert hätte“von Bernd Wengert und Michael Moravek aufgeführt.

Zwei neue Broschüren der Gedenkstät­te erscheinen ebenfalls noch in diesem Jahr.

Zuvor beteiligt sich die Gedenkstät­te an den „Internatio­nalen Wochen gegen Rassismus“(20. März bis 2. April) mit mehreren Veranstalt­ungen.

Engelbert Frey, Josef Seibold und Joachim Ziller werden sowohl am Ernst-abbe-gymnasium in Oberkochen als auch am Theodor-heuss-gymnasium in Aalen zum Thema „Demokratie gestern und heute“referieren. Dabei stellen sie die Maßnahmen während der ersten 101 Tage der Hitlerdikt­atur heraus und spiegeln sie mit den Artikeln 1 bis 20 des Grundgeset­zes. Am 20. März lädt die Gedenkstät­te zu einem Vortrag zu diesem Thema mit anschließe­nder Diskussion um 19 Uhr in die Hammerschm­iede ein.

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Foto: Jürgen Eschenhorn In einer Spielszene in der evangelisc­hen Stadtkirch­e Aalen war das Verhör Georg Elsers (Klaus-peter Preußger, rechts vorn) durch einen Kriminalbe­amten (Engelbert Frey) zu erleben.

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