Matarazzo trotzig nach Fehlstart
Schon nach dem ersten misslungen Auftritt auf der Bank ist der neue Hoffenheimer Trainer im Verteidigungsmodus.
Nach seinem missratenen Debüt sprach der Trotz aus Pellegrino Matarazzo. „Wir sind keine Klopper-mannschaft“, sagte der neue Trainer der TSG Hoffenheim leicht genervt. Zuvor hatte sich der 45-Jährige wiederholt die Frage anhören müssen, ob seine Schützlinge im Abstiegskampf der Fußball-bundesliga denn nicht allmählich entsprechende Tugenden an den Tag legen müssen – und ob sie das überhaupt können.
Die Zweifel daran wurden beim 1:3 (0:1) gegen Bayer Leverkusen kräftig genährt. Die Kraichgauer agierten über weite Strecken hilflos. Mittlerweile wartet der Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp seit elf Pflichtspielen auf einen Sieg. Aus den zurückliegenden zehn Ligapartien holte die TSG nur zwei Punkte, insgesamt stehen 19 Zähler nach 20 Spieltagen zu Buche.
Das alles liest sich wie die Bilanz eines Absteigers. Den Ernst der Lage hat Matarazzo, der nur drei Tage vor dem Leverkusenspiel als Nachfolger von Andre Breitenreiter installiert worden war, immerhin erkannt. „Wir kämpfen um den Klassenerhalt. Das müssen wir erst einmal so akzeptieren.“
Negative Tendenz
Es schien fast so, als wolle Matarazzo seine eigene Fehleinschätzung korrigieren. Schließlich hatte der Rückkehrer, der von 2017 bis 2019 bei der TSG gearbeitet hat, kurz vor dem Anpfiff bei Sky noch andere Ziele ins Visier genommen: „Wir können uns schnell stabilisieren und uns auf den Weg nach oben machen.“
Was Matarazzo dann zu sehen bekam, wies eher nach unten. Seine Mannschaft präsentierte sich in der Defensive überfordert und in der Offensive harmlos. Robert Andrich (6.), Moussa Diaby (47.) und Adam Hlozek (56.) bestraften die Tsg-schwäche. Als Stanley Nsoki die Ergebniskosmetik gelang (77.), waren schon zahlreiche Zuschauer auf dem Heimweg.
Nach der ernüchternden Vorstellung blieb Matarazzo nichts anderes übrig, als vor dem Kellerduell am Freitag in Augsburg (20.30 UHR/DAZN) Durchhalteparolen auszupacken. „Ich sehe, dass die Jungs wollen“, verkündete er. Genau diese Worte hatte zuletzt Breitenreiter benutzt.