Armbruster genießt Atmosphäre
Beim Heim-weltcup in Schonach überzeugt die 17-Jährige. Männer liefern sich eine wilde Jagd.
Von der Junioren-wm in kanadischen Whistler ist Nathalie Armbruster mit ihrer Silbermedaille im Gepäck schnell nach Hause gejettet. Denn den Heim-weltcup in Schonach wollte sich die 17-Jährige aus Freudenstadt nicht entgehen lassen. Kurz gesagt: Es hat sich gelohnt: Am ersten Tag wurde sie nach einer Aufholjagd Vierte, am Sonntag reichte es als Dritte aufs Podest. Das Heim-publikum machte Armbruster zwar auch ein wenig nervös, aber letztlich hätten die Fans sie auf den dritten Platz gebrüllt. Das Heim-publikum sei komplett „on fire“gewesen.
Schon die gesamte Saison über ist die Jüngste im deutschen Team die Stabilste. Und mit ihrer Leistung untermauerte sie für die am 21. Februar beginnende WM in Planica ihre Medaillenambitionen. Wenn da nicht die Norwegerinnen wären. Denn beide Wettkämpfe in Schonach dominierte einmal mehr Gyda Westvold Hansen, die am Sonntag vor ihrer Teamkollegin Ida Marie Hagen siegte, am Samstag hatte sich Jenny Nowak (Sohland) ebenfalls mit einem energischen Schlussspurt und den letzten Kräften Platz zwei gesichert. Es war die bisher beste Platzierung ihrer Karriere.
Einmal mehr auf Aufholjagd
Bei den Männern sahen die Zuschauer spannende Wettkämpfe, in denen der Oberstdorfer Julian Schmid eine tragende Rolle spielte – auch wenn es fürs Podest nicht reichte. Der 23-Jährige sprintete am Sonntag auf Rang vier, nach dem Springen war er Neunter gewesen. Den Sieg sicherte sich Weltmeister Johannes Lamparter (Österreich) vor dem Norweger Jens Luraas Oftebro. Sprung-sieger Ryota Yamamoto hatte krankheitsbedingt auf den 10-km-langlauf verzichtet.
Bereits am Samstag war Schmid für seine Verhältnisse auf der Langenwaldschanze nicht gut genug gesprungen. Auch am Sonntag geriet er ins Hintertreffen. Angriff hatte der 23-Jährige für die anspruchsvolle Strecke angekündigt und ließ Taten folgen. Schmid war mit 29 Sekunden Rückstand auf Lamparter gestartet, kämpfte sich als Teil einer Verfolgergruppe heran. Am Ende ging der Allgäuer dann doch blau.
Der kränkelnde Olympiasieger Vinzenz Geiger sowie Eric Frenzel und Johannes Rydzek hatten auf das letzte Weltcup-wochenende vor der WM verzichtet. Sie bereiteten sich bei reduzierter Belastung in Oberstdorf auf die Titelkämpfe vor. So die offizielle Lesart. Denn Frenzel und Rydzek hatten zuletzt auf der Schanze den richtigen Dreh nicht mehr gefunden. Auch Topstar Jarl Magnus Riiber fehlte in Schonach. Der Norweger war bei der Beerdigung seiner Großeltern in der Heimat. Beide waren binnen 90 Minuten verstorben.