Panzer-koalition verfehlt Ziele bisher deutlich
Laut Boris Pistorius sieht es bei der Leopard-2-lieferung „nicht so berauschend“aus. Deutschland will neue Munition liefern.
Angesichts der neuen russischen Offensive wird in der Nato der Ruf nach verstärkter und schnellerer Waffenhilfe für die Ukraine lauter. Zum Auftakt eines Treffens der Nato-verteidigungsminister am Dienstag in Brüssel wurde deutlich, dass die geplante „Kampfpanzer-koalition“für die Ukraine nur schleppend vorankommt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ließ deshalb im NatoHauptquartier offen Unmut erkennen: Bei der Lieferung der Leopard-panzer „sieht es nicht ganz so berauschend aus, um es vorsichtig zu formulieren“.
Bislang hatte die Bundesregierung Ende Januar angekündigt, die Panzer-koalition werde der Ukraine zusammen für zwei Bataillone Leopard-2-panzer zur Verfügung zu stellen, was auf etwa 60 Fahrzeuge hinauslaufen würde. Dieses Ziel wird bislang deutlich verfehlt. Pistorius ließ keinen Zweifel an der Verärgerung in Berlin über Länder, die in den vergangenen Wochen massiven Druck auf die Bundesregierung aufgebaut hatten, nun aber selbst zögerten.
Gleichzeitig betonte Natogeneralsekretär Jens Stoltenberg, es gebe den dringenden Bedarf an mehr Unterstützung für die Ukraine. Unter anderem müsse mehr Munition bereitgestellt werden, was eine Steigerung der Produktion durch die Verteidigungsindustrie erfordere. „Wir sehen keine Anzeichen dafür, dass sich Präsident Putin auf den Frieden vorbereitet“, sagte Stoltenberg. „Was wir sehen, ist das Gegenteil, er bereitet sich auf mehr Krieg vor.“
Insbesondere rund um die Stadt Bachmut im östlichen Gebiet
Donezk dauern die schweren und äußerst blutigen Kämpfe an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auf eine Entscheidung für weitere Waffenlieferungen.
Verteidigungsminister Pistorius bestätigte am Dienstag in Brüssel, dass Deutschland ab sofort für die Ukraine neue Munition für die Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard produzieren lässt. Bislang kam die Gepardmunition vor allem aus der Schweiz, die aber die Weitergabe der Bestände an die Ukraine blockiert.