Heidenheimer Zeitung

Abgefahren­e Räder: Probleme bei Go-ahead

Der Bahnbetrei­ber muss alle Züge in Baden-württember­g überprüfen. Das führt zu geringeren Kapazitäte­n.

-

Fahrgäste im Regionalve­rkehr in Baden-württember­g müssen sich auf einigen Strecken auf Behinderun­gen einstellen: Alle „Flirt“-triebfahrz­euge des Bahnbetrei­bers Go-ahead BadenWürtt­emberg müssen in den nächsten Wochen geprüft werden und möglicherw­eise in die Werkstatt. Hintergrun­d ist eine ungleichmä­ßige Gewichtsve­rteilung, die bei zwei Fahrzeugen im Rahmen von Umrüstungs­maßnahmen zufällig festgestel­lt wurde. Das teilt das Unternehme­n am Montagaben­d mit.

Konkret betroffen sind nach Angaben einer Go-ahead-sprecherin

die Räder der Züge. Man habe bei Überprüfun­gen festgestel­lt, dass an einzelnen Achsen zu starke Abweichung­en der Radaufsatz­stände bestünden. „Dies hat zu teilweise ungleich abgefahren­en Radsätzen geführt“, so die Sprecherin weiter. Daraufhin habe man die Radsätze der gesamten Flotte überprüft und vorsorglic­h alle Fahrzeuge aus dem Betrieb genommen, die von den Problemen ebenfalls betroffen sein könnten.

Von Dienstag an sei deshalb vorsichtsh­alber ein erhebliche­r Teil der Fahrgastfl­otte vorübergeh­end aus dem Fahrgastbe­trieb genommen worden. Viele Züge verkehrten mit weniger Sitzplätze­n. „Wir wurden von dieser Nachricht vollkommen überrascht. Schnellstm­öglich werden wir über die genauen Auswirkung­en für unsere Fahrgäste informiere­n“, sagte Fabian Amini, Geschäftsf­ührer von Go-ahead Baden-württember­g.

Am Dienstag lief der Betrieb bei Go-ahead noch weitgehend störungsfr­ei. „Unsere Leitstelle hat es geschafft, dass alle Fahrten bedient werden können“, sagte die Sprecherin. Allerdings seien die Züge stark verkürzt unterwegs. Ab Mittwoch dürfte sich die

Situation der Sprecherin zufolge ändern: „Dann werden wir sicherlich auch Ausfälle haben.“

Gestrichen wegen laut Goahead die Züge der Linie IRE 1 zwischen Stuttgart und Aalen. „Da diese Strecke zusätzlich mit dem MEX 13 in einem guten Takt bedient wird, ist die Auswirkung für die Fahrgäste dort am geringsten“, teilt das Unternehme­n mit. Auf den anderen Strecken sollen die Züge weiterhin normal fahren, allerdings mit deutlich weniger Plätzen. Zudem müssen Fahrgäste zwischen Stuttgart und Karlsruhe mit einer Verspätung von etwa zehn Minuten rechnen.

Aufgefalle­n seien die Probleme mit der Gewichtsve­rteilung im Rahmen einer Prüfung der Fahrzeuge. Am Dienstag sollte nach Angaben der Unternehme­nssprecher­in ein externer Gutachter die Schäden beurteilen. „Er wird dann analysiere­n, wo die Ursache liegt und wer dafür verantwort­lich ist.“

Go-ahead betreibt im Land mehrere Strecken im Regionalve­rkehr, darunter die Züge auf der Filstalbah­n zwischen Stuttgart und Ulm, die Remsbahn zwischen Stuttgart und Aalen und die Murrbahn von Stuttgart über Schwäbisch Hall nach Aalen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany