Pollensaison hat bereits begonnen
Für Allergiker gibt es kaum noch Schnaufpausen: Wegen des Klimawandels blühen die Bäume immer früher.
Die diesjährige Pollensaison hat bereits begonnen. Durch den Klimawandel beginne sie zudem immer früher, teilten die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) und die Europäische Stiftung für Allergieforschung am Dienstag in Berlin mit. Demnach überschneidet sich das Ende einer Saison inzwischen fast mit dem Beginn der nächsten. Gräser und Kräuter fliegen einerseits länger in den Herbst hinein, andererseits fangen Bäume früher an zu blühen. Besonders davon betroffen sind Hasel- und Erlenpollenallergiker. Bei längeren Mildphasen fangen diese Bäume bereits im Winter an zu blühen. Im Südwesten Deutschlands begann die Pollensaison bereits am 1. Januar mit einer rekordverdächtigen Pollenkonzentration. Dieser Trend wird durch die Neuanpflanzung allergener Baumarten in Städten verstärkt.
Berlin. Neue Rekordwerte
Seit 2018 steigt die Menge der Haselnusspollen an. Eine Steigerung konnte im vergangenen Jahr auch bei Birkenpollen beobachtet werden. Erlenpollen waren 2022 hingegen seltener in der Luft. 2021 und 2019 flogen sie in Deutschland in Rekordmengen. Das vergangene Jahr war insgesamt ein starkes „Baumpollenjahr“, teilten die Stiftungen mit.
Im vergangenen Jahr stieg zudem die Konzentration von Gräserpollen auf einen neuen Rekord. Diese Pollen führen nachweislich zu Entzündungen der Schleimhäute in den Atemwegen. Menschen in Großstädten sensibilisieren sich häufiger gegen Baum- und Gräserpollen als in Kleinstädten oder auf Dörfern.
Einer Studie zufolge veränderten Feinstaub und Stickoxide die Allergene in den Birkenpollen. Diese erreichten dadurch eine höhere Allergenität. „Die höhere Rate an Sensibilisierungen gegen Pollen in luftverschmutzter Umgebung kann damit sowohl als Folge der Wirkung von Luftschadstoffen auf die Pflanzen und ihrer Pollen, aber auch auf eine gesteigerte Überempfindlichkeit der menschlichen Schleimhäute in Städten angesehen werden“, erklärte der Vorsitzende der Stiftung PID, Karl-christian Bergmann. Betroffene seien zudem verstärkt von Allergiesymptomen betroffen.