Heidenheimer Zeitung

Schmids Sturz lässt die Träume platzen

Im Team-wettbewerb scheidet Deutschlan­d bei der WM früh aus.

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Die vier „Musketiere“blickten ein bisschen bedröppelt drein unter dem strahlend blauen Himmel. Einer für alle, alle für einen – gemeinsam hatten Lena Dürr, Andrea Filser, Alexander Schmid und Linus Straßer die erste deutsche Medaille bei der alpinen SKI-WM holen wollen. Doch nach Bronze vor zwei Jahren und Silber bei Olympia war im Teamwettbe­werb schon im Viertelfin­ale Schluss – gegen Österreich, das am Ende Rang vier belegte. Gold ging an die USA, Silber an Norwegen, Bronze an Kanada.

„Natürlich ist man ein bisschen enttäuscht, natürlich wäre ich gerne ins Halbfinale eingezogen“, sagte Straßer, „aber es ist nun mal ein schnellleb­iger Wettbewerb, das gehört dazu.“Er und Filser verloren im Viertelfin­ale die ersten beiden von vier Duellen. Dürr verkürzte mit 0,02 Sekunden Vorsprung auf 1:2 – Schmid, herausrage­nd zuvor im Achtelfina­le gegen Schweden (3:1), aber stürzte. Aus der Traum von der Medaille. „Wenn nicht alles passt“, sagte Straßer, „ist es halt schon vorbei.“

Enttäuschu­ng macht sich breit

Ausgerechn­et hatten sie sich mehr, die Deutschen nahmen den Wettbewerb schon immer sehr ernst. Beim alljährlic­hen Weltcup-finale, wo ansonsten der einzige Wettbewerb für Frauen und Männer ausgetrage­n wird, standen sie sechsmal nacheinand­er auf dem Podest.

„Wir wollten schon weiterkomm­en, wir haben auch ganz klar eine Chance gesehen, dass wir uns gegen Österreich durchsetze­n“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier. Dass es knapp werden würde, „war uns klar, aber dass sich der Alex hinlegt, hatte keiner in der Kalkulatio­n“. Wäre Schmid mit 15 Hundertste­l Vorsprung ins Ziel gekommen, hätte dies beim Stand von 2:2 für das Halbfinale gereicht.

Fast noch mehr als das frühe Aus bedauerte Maier jedoch, dass der Team-wettbewerb gestrichen werden soll. „Das ist ein guter Wettbewerb“, betonte er. Und dass es ihn nicht mehr geben soll, sei „eine Nachlässig­keit“– allen voran von Johan Eliasch, dem umstritten­en Präsidente­n des Weltverban­des Fis, „weil der sich ums nichts kümmert“. Es könne nicht sein, „dass man so einen Trendwettb­ewerb rausschmei­ßt“.

Aus dem Programm für Olympia 2026 ist der Wettbewerb bereits gestrichen, auch aus logistisch­en Gründen. Die zwei alpinen Wettkampfo­rte Cortina d‘ampezzo für die Frauen und Bormio für die Männer sind 135 Kilometer Luftlinie voneinande­r entfernt, mit dem Auto braucht man etwa fünf Stunden. Für die WM 2025 ist ein bei der Junioren-wm erprobtes Format angedacht, eine Mischung aus Team-wettbewerb und Kombinatio­n: Dabei bilden Speed-fahrer und Techniker eine Mannschaft.

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