Wo die Kleinsten die Größten sind
Ant-man ist zurück auf der Kino-leinwand. Samt Familie geht es wieder auf die Quantenebene.
Na also – geht doch, möchte man sagen, nachdem die große Superhelden-filmschmiede Marvel Studios zuletzt mit dem vierten Thor-abenteuer und dem für eine Dauer von drei Stunden deutlich unter Handlungsmangel leidenden „Wakanda Forever“eher enttäuscht hatte. „Ant-man and the Wasp: Quantumania“heißt das neue Trick-spektakel in 3-D, das den mal winzigen, mal riesigen Scott Lang und seine Gefährtin Hope van Dyne in ihrem dritten Solo-epos auf die Kino-leinwand bringt. Selbst wenn dieser 31. Marvel-spielfilm keiner der ganz großen Würfe ist, zeigt er doch den richtigen Weg.
Für Insider beginnt mit „Quantumania“offiziell die Phase 5 des Marvel Cinematic Universe (MCU), dem in den nächsten Monaten eine ganze Reihe weiterer Filme und Tv-serien hinzugefügt werden. Die Story führt Scott (Paul Rudd) alias Ant-man und seine Familie – gespielt von Evangeline Lilly, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer und Kathryn Newton – durch einen Unfall zurück in die gefährliche subatomare Quantenebene. Hier durften sich die Trick- und Effektspezialisten in jeder Hinsicht austoben und schufen eine phantastische Welt voller eigenartiger und bizarrer Geschöpfe wie Brokkolikopf und Schleim-wesen.
Für Kenner der Marvel-serie „Loki“nicht ganz neu, wird ein neuer Über-bösewicht als Nachfolger für Thanos eingeführt: Kang, der Eroberer – eine Figur, die für die aktuell praktizierte MCU-IDEE des Multiversums steht und für weitere Auftritte vorgesehen ist. So entsteht mit den sympathischen Ant-man-figuren und einem dynastischen Schurken eine spannende, voranleitende Spur in die künftig zu erwartenden Abenteuer aus dem Haus der Superhelden. Ohne den gegenüber den Charakterzeichnungen etwas zu übermächtigen Trick-anteil hätte dieser dritte Ant-man-film gar das Zeug zu Höherem gehabt.
Deutlich spricht aus „Quantumania“die Verneigung vor dem anderen großen kulturellen Sf(film-)universum von George Lucas: Analogien zu „Star Wars“werden in mehren Szenen erkennbar – in Raumschiffen ebenso wie in Kangs Sturmtruppen, gegen die die unterdrückten Bewohner der subatomaren Welt kämpfen, und nicht zuletzt in seiner eigenen Gestaltung als Imperator.
Allem zu 100 Prozent folgen zu können in Bezug auf alternative Zeitlinien und multiple Möglichkeiten, ist nicht entscheidend. Es reicht, den rasanten und bunten Trip auf die Ebene, wo die Kleinsten die Größten sind, zu genießen. Bis einschließlich der kompletten Schlusstitel, versteht sich.
Kino-center, ab 12