Keramik und Knochen ausgebuddelt
In den vergangenen Wochen waren die Archäologen am Werk. Vom Adelssitz der Staufer gibt es keine Spuren. Bis im Mai soll die Baugrube ausgehoben werden.
Im Sommer soll es endlich losgehen. Wenn alles glattläuft, könnte der Spatenstich für die Barfüßer-gastronomie samt Hotel und Wohnungen daneben im Juni oder Juli erfolgen. Sehr viel dazwischenkommen kann eigentlich nicht mehr – höchstens, der Adelssitz von Barbarossa oder andere historische Funde mit Relevanz werden zutage gefördert.
„Das ist aus jetziger Sicht aber eher unwahrscheinlich“, sagt Bürgermeister Alexander Fuchs. Über den Winter seien Archäologen des Landesdenkmalamtes auf dem Areal zugange gewesen.
Ein ausgegrabener Adelssitz des Stauferkaisers wäre sicherlich ein Sensationsfund. Auf der anderen Seite würde das Ausbuddeln eines derartigen historischen Schatzes den Neubau auf dem Areal aber deutlich verzögern. Im Sinne des Fortgangs des Großvorhabens sagt der Bürgermeister deshalb: „Bis jetzt sieht alles gut aus.“
Sie seien, erklärt Helmut Schönberger, Sachgebietsleiter für Straßenbau im städtischen Tiefbauamt, auch fündig geworden. Eine Schürfgrube befand sich direkt gegenüber des Restaurants La Pergola. Dort seien Keramikreste und Knochen, wahrscheinlich von Tieren, gefunden worden. Gebuddelt wurde bis zu einer Tiefe von sechs Metern. Die Funde würden nun untersucht.
Auf Stadtgraben gestoßen
Bei den Ausgrabungen sei man auch auf den ehemaligen Stadtgraben gestoßen, zudem würden Holzpfähle auf ein Tor hindeuten. „In diesem Bereich ist alles vermessen und kartiert“, so Schönberger. Auch andere Bereiche, wie jene, die sich direkt an das Martin-rauber-haus anschließen, also in der Kirchgasse sowie an der Langen Straße, seien archäologisch abgearbeitet.
Im nächsten Schritt sollen nun die Wände des ehemaligen Lamm
Kellers ausgegraben werden. Auch der Bereich der Kegelbahn kommt an die Reihe: Jeweils wird bis zur Bodenplatte gegraben.
„Dann kommen die Archäologen wieder ins Spiel. Es werden neue Schürfgruben geschaffen und geschaut, ob sich in dem Bereich
historisch Relevantes befindet“, so Bürgermeister Fuchs.
Das Landesdenkmalamt werde zudem in den Randbereichen, also in der Kirchgasse, graben. Eben dort, wo keine Leitungen liegen.
Der letzte Schritt vor dem Start für den Bau des Barfüßer wäre dann das Ausheben der Baugrube. „Wir müssen da bis zu vier Meter in die Tiefe gehen“, sagt Schönberger. Heißt: Man wird dabei auch auf Fels stoßen. Das wiederum bedeutet, dass mit schwerem Gerät gearbeitet wird. „Es wird ordentlich rütteln“, so der Sachgebietsleiter.
Geplant sei, dass die Baugrube für die Tiefgarage und die Hochbauten auf dem Areal bis spätestens im Laufe des Mai ausgehoben ist. Parallel sei der Bauherr planerisch tätig, der im Dezember bereits Arbeiten ausgeschrieben hat. Kommende Woche beispielsweise werde der Architekt auf dem Areal zugange sein.