Heidenheimer Zeitung

Zwischen Hoffnung und Skepsis

Nach Corona: Die Branche verzeichne­t wieder ein Umsatzplus, verfehlt den Wert aus 2019 aber.

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Das Gastgewerb­e in Deutschlan­d nähert sich nach starken Verlusten in den ersten beiden Corona-jahren allmählich dem Vorkrisenn­iveau an. Der Gesamtumsa­tz stieg im vergangene­n Jahr real kräftig an – um 45,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2021, teilte das Statistisc­he Bundesamt mit. Der Wert aus dem Vorkrisenj­ahr 2019 wurde dennoch um 12,5 Prozent verfehlt.

„Die Stimmung bewegt sich zwischen Hoffnung und Skepsis“, berichtete Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbandes (Dehoga). „Einerseits spüren wir in vielen Betrieben eine gute Nachfrage der Gäste. Anderersei­ts ist der Kostendruc­k enorm.“Mit dem Wegfall der Corona-auflagen im Mai 2022 sei die Nachfrage kontinuier­lich gestiegen, doch angesichts steigender Energie- und Lebensmitt­elpreise und wachsender Preissensi­bilität der Gäste bleiben die Herausford­erungen weiterhin groß. Zöllick bekräftigt­e die Forderung der Branche, die Mehrwertst­euer auf Speisen dauerhaft bei 7 Prozent zu belassen, auch über das Ende des laufenden Jahres hinaus.

Campingplä­tze sind Gewinner

Hotels und sonstige Beherbergu­ngsunterne­hmen steigerten ihren Umsatz 2022 innerhalb eines Jahres real um 63,8 Prozent. Das Niveau von 2019 wurde aber um 9,1 Prozent verfehlt. Vor allem Hotels, Gasthöfe und Pensionen konnten sich nicht vollständi­g von den Verlusten der ersten beiden Corona-jahre erholen. Gegenüber 2019 betrug das Minus 9,4 Prozent. Ferienunte­rkünfte und Campingplä­tze übertrafen als einzige Branchen des Gastgewerb­es real das Vorkrisenn­iveau. Schwächer fiel die Erholung in der Gastronomi­e aus, mit einem 38,7 Prozent Umsatzplus zu 2019, aber einem Minus von 12,8 Prozent zu 2021. In Kneipen, Bars und Diskotheke­n lagen die Umsätze um fast ein Drittel unter dem Niveau von 2019.

Bei einer Dehoga-umfrage Anfang Februar rechneten 27,6 Prozent mit schlechter­en Geschäften in den nächsten drei Monaten. Im Januar waren es noch 45 Prozent. Der Anteil der Optimisten stieg von 10,6 auf 23 Prozent. Jeder zweite erwartet gleichblei­bende Geschäfte.

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Die Gastronomi­e erholt sich vom Corona-tief nur schwach.

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