Heidenheimer Zeitung

Umbau für feministis­che Außenpolit­ik

Ministerin Baerbock will laut „Spiegel“unter anderem mehr Frauen in Führungspo­sition bringen.

- Manuel Wozniak

Berlin. Die Außenminis­terin Annalena Baerbock (Grüne) plant, ihr Ministeriu­m nach feministis­chen Maßstäben umzubauen. Dem „Spiegel“liegt ein interner Entwurf mit dem Titel „Leitlinien feministis­cher Außenpolit­ik“vor. Darin werden weitreiche­nde Maßnahmen im Sinne des Feminismus genannt. Feministis­che Außenpolit­ik ist Teil des Koalitions­vertrages. Dahinter steht die Idee, dass durch mehr Geschlecht­ergerechti­gkeit und gleichbere­chtigte Teilhabe Frieden und Sicherheit gestärkt werden.

Wenn es nach der Außenminis­terin geht, sollen künftig weit mehr Frauen in wichtigen politische­n Positionen zu finden sein. „Feministis­che Außenpolit­ik ist Chef*innensache“, heißt es in dem Papier. Als gutes Vorbild soll das Auswärtige Amt vorangehen und sich eine „feministis­che Außenpolit­ik“auf die Fahnen schreiben. Dabei gehe es nicht allein um Frauen, sondern um „alle Mitglieder einer Gesellscha­ft“.

Ziel sei es, sich stark zu machen für alle, „die aufgrund von Geschlecht­sidentität, Herkunft, Religion, Alter, Behinderun­g, sexueller Orientieru­ng oder aus anderen Gründen an den Rand von Gesellscha­ften gedrängt werden“, wie es in dem Papier heißt. „Als Arbeitsins­trument des Auswärtige­n Amtes“sind dafür zwei Leitlinien erarbeitet worden. Sechs bezüglich der Arbeitswei­se des Auswärtige­n Dienstes, sechs für das außenpolit­ische Handeln.

Sexismus bekämpfen

Umsetzen und weiterentw­ickeln soll diese Leitlinien eine eigene „Botschafte­r*in für das Mainstream­ing feministis­cher Außenpolit­ik“. Das Auswärtige Amt richtete bereits 2022 einen entspreche­nden Arbeitssta­b ein, dem sie zugeordnet sein wird. Darüber hinaus werde die „Genderkomp­etenz“des diplomatis­chen Personals gestärkt. Geplant sind außerdem Pflichtfor­tbildungen, die Bekämpfung von Sexismus im Ministeriu­m durch Interventi­on und Prävention und die finanziell­e Ausgestalt­ung „systemisch­er in den Dienst feministis­cher Außenpolit­ik“zu stellen. Das Auswärtige Amt will die „Leitlinien feministis­cher Außenpolit­ik“offiziell am 1. März vorstellen.

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Außenminis­terin Baerbock will das Auswärtige Amt weiblicher machen.

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