Umbau für feministische Außenpolitik
Ministerin Baerbock will laut „Spiegel“unter anderem mehr Frauen in Führungsposition bringen.
Berlin. Die Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) plant, ihr Ministerium nach feministischen Maßstäben umzubauen. Dem „Spiegel“liegt ein interner Entwurf mit dem Titel „Leitlinien feministischer Außenpolitik“vor. Darin werden weitreichende Maßnahmen im Sinne des Feminismus genannt. Feministische Außenpolitik ist Teil des Koalitionsvertrages. Dahinter steht die Idee, dass durch mehr Geschlechtergerechtigkeit und gleichberechtigte Teilhabe Frieden und Sicherheit gestärkt werden.
Wenn es nach der Außenministerin geht, sollen künftig weit mehr Frauen in wichtigen politischen Positionen zu finden sein. „Feministische Außenpolitik ist Chef*innensache“, heißt es in dem Papier. Als gutes Vorbild soll das Auswärtige Amt vorangehen und sich eine „feministische Außenpolitik“auf die Fahnen schreiben. Dabei gehe es nicht allein um Frauen, sondern um „alle Mitglieder einer Gesellschaft“.
Ziel sei es, sich stark zu machen für alle, „die aufgrund von Geschlechtsidentität, Herkunft, Religion, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung oder aus anderen Gründen an den Rand von Gesellschaften gedrängt werden“, wie es in dem Papier heißt. „Als Arbeitsinstrument des Auswärtigen Amtes“sind dafür zwei Leitlinien erarbeitet worden. Sechs bezüglich der Arbeitsweise des Auswärtigen Dienstes, sechs für das außenpolitische Handeln.
Sexismus bekämpfen
Umsetzen und weiterentwickeln soll diese Leitlinien eine eigene „Botschafter*in für das Mainstreaming feministischer Außenpolitik“. Das Auswärtige Amt richtete bereits 2022 einen entsprechenden Arbeitsstab ein, dem sie zugeordnet sein wird. Darüber hinaus werde die „Genderkompetenz“des diplomatischen Personals gestärkt. Geplant sind außerdem Pflichtfortbildungen, die Bekämpfung von Sexismus im Ministerium durch Intervention und Prävention und die finanzielle Ausgestaltung „systemischer in den Dienst feministischer Außenpolitik“zu stellen. Das Auswärtige Amt will die „Leitlinien feministischer Außenpolitik“offiziell am 1. März vorstellen.