Theorie und Praxis verzahnen
Enger Austausch zwischen Forschung und Lehre am Karlsruher Institut für Technologie dank neuem Gesetz.
Dank bundesweit einmaliger Regelungen können Studierende und Wissenschaftler in Großforschungs- und Universitätsbereichen in Karlsruhe flexibler forschen. Seit Anfang des Jahres gilt am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein Gesetz, das eine Verbindung zwischen Universitäts- und Großforschungsbereich ermöglicht. Damit bekommen Studierende Zugang zu großen Laboren und können sich besser mit den dort arbeitenden Wissenschaftlern austauschen. Auch bürokratische Hürden wurden abgebaut, damit Wissenschaftler zwischen Forschung und Lehre hin und her wechseln können.
Bettina Strak-watzinger (FDP) läutete gemeinsam mit Badenwürttembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) am Montag am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) symbolisch eine neue Ära von Lehre und Forschung ein.
Viele Anfragen aus dem Land
Zuvor hatte Olschowski bei ihrem Antrittsbesuch im KIT für ein Dienstleistungszentrum dort geworben. Es soll Universitäten und Hochschulen beim Thema barrierefreie Lehrmaterialien beraten. Der Bedarf sei groß, sagte Olschowski. Inzwischen gebe es viele Anfragen von Hochschulen aus dem ganzen Südwesten, ergänzte Rainer Stiefelhagen, Professor für Assistenzsysteme zur digitalen Barrierefreiheit.
Die Ministerin informierte sich auch über Robotersysteme und Künstliche Intelligenz: Vorgeführt wurde ein Roboter, der bei Reparaturen unterstützen, Bewegungen erlernen und auf Zuruf bestimmte Befehle ausführen kann. Auch eine teilautonome Handorthese – eine Art Schiene mit künstlicher Hand – wurde gezeigt, die mithilfe einer Kamera Objekte erkennt und ergreift. Die Exzellenzuniversität mit etwa 9800 Beschäftigten und mehr als 22 000 Studierenden ist bundesweit die erste Institution, die die Grenzen zwischen universitären und außeruniversitären Einrichtungen auflöste. Das dafür notwendige sogenannte 2. Kit-weiterentwicklungsgesetz wurde vor zwei Jahren vom Landtag beschlossen.