Unruhe auf dem Grünen Hügel
Wagner-festspiele Der Förderverein will künftig rund eine Million Euro weniger für das Opernspektakel zahlen.
Bayreuth. Auf dem Grünen Hügel geht es ums Geld: Der Förderverein der Bayreuther Festspiele hat nach Informationen der Deutschen Presse-agentur überraschend angekündigt, künftig voraussichtlich weniger für das Opernspektakel zu zahlen. Um rund eine Million Euro soll es gehen, die es künftig weniger geben könnte. Was das für die Festspiele bedeutet, ist noch unklar.
„Bayreuth ist ein sehr wichtiges Opernfestival“, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) auf Anfrage. „Wenn die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth bei der Finanzierung deutlich weniger beisteuern können, dann müssen jetzt alle, die Teil dieses ganzen Komplexes sind, zusammen handeln.“Sie habe dazu schon Gespräche geführt, weitere seien vorgesehen.
Die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth gibt bislang genau so viel wie der Bund und der Freistaat Bayern – in der Regel um die drei Millionen Euro pro Jahr – und ist mit 29 Prozent der Anteile an der Bayreuther FestspielGmbh gleichberechtigter Gesellschafter.
Nach dpa-informationen hat der Förderverein den anderen Gesellschaftern in einer Sitzung des Verwaltungsrates mitgeteilt, vom kommenden Jahr an rund eine Million Euro weniger zu zahlen. Der Vorsitzende der Freunde von Bayreuth und des Verwaltungsrates, Georg Freiherr von Waldenfels, sagte auf Anfrage, dass es sich um eine interne Sitzung gehandelt habe, deren Inhalte er nicht kommentiere.
Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) zeigte sich zuversichtlich, dass „die Gesellschafter auch weiterhin gemeinsam für eine stabile Grundlage für die Festspiele sorgen werden“und verwies auf anstehende Gespräche. Festspielchefin Katharina Wagner wollte sich nicht äußern.
Der Freundeskreis hat bislang großen Einfluss auf die Festspiele – und entscheidet im Verwaltungsrat auch mit, ob Katharina Wagner Festspiel-chefin bleiben soll oder nicht. Der Vertrag der Urenkelin von Komponist Richard Wagner läuft noch bis 2025, in diesem Jahr soll entschieden werden, wie es danach weitergeht. Von Waldenfels macht keinen Hehl daraus, dass er einige künstlerische Entscheidungen Wagners nicht nachvollziehen kann und übte im vergangenen Jahr scharfe Kritik an der Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“von Regisseur Valentin Schwarz.