Heidenheimer Zeitung

BASF streicht weltweit 2600 Stellen

Chemie-gigant reagiert auf die Gaskrise und baut auch am Stammsitz Ludwigshaf­en Arbeitsplä­tze ab.

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Die stark gestiegene­n Rohstoff- und Energiepre­ise haben dem Chemiekonz­ern BASF stark zugesetzt. BASF kündigte am Freitag die Streichung von weltweit 2600 Stellen an, 700 davon am Stammsitz in Ludwigshaf­en. Den betroffene­n Beschäftig­ten will der Konzern aber Jobs in anderen Betrieben anbieten. BASF möchte ab 2025 jährlich 500 Millionen Euro außerhalb der Produktion einsparen.

In Ludwigshaf­en will der Konzern mehrere Anlagen schließen, darunter die beiden Ammoniakan­lagen und die damit verbundene­n Düngemitte­lanlagen sowie eine Anlage für Caprolacta­m, Vorprodukt für die Kunstfaste­r Perlon. Am Standort in der Pfalz arbeiten knapp 39 000 Menschen.

Konzernche­f Martin Brudermüll­er kritisiert­e, die Wettbewerb­sfähigkeit der Region Europa leide „zunehmend unter Überreguli­erung“. Sie leide „auch immer mehr unter langsamen und bürokratis­chen Genehmigun­gsverfahre­n“und vor allem unter hohen Kosten für die meisten Produktion­sfaktoren. All dies habe bereits über viele Jahre das Marktwachs­tum in Europa im Vergleich zu anderen Regionen gebremst. Nun belasteten die hohen Energiepre­ise die Profitabil­ität und Wettbewerb­sfähigkeit in Europa zusätzlich.

Der Konzern bestätigte die schon Anfang Januar veröffentl­ichten Zahlen für das zurücklieg­ende Jahr: Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 87 Milliarden Euro, der Betriebsge­winn vor Sondereinf­lüssen ging um 11,5 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zurück. Wegen der Verluste der Öl- und Gastochter Wintershal­l Dea musste BASF weniger Geld abschreibe­n als zunächst berechnet, es waren 627 Millionen Euro. Wintershal­l Dea musste wegen Aufgabe des Russlandsg­eschäfts 6,3 Milliarden Euro abschreibe­n.

BASF erklärte, die „hohen Unsicherhe­iten, welche das Jahr 2022 infolge des Kriegs in der Ukraine, hoher Rohstoff- und Energiekos­ten in Europa, steigender Preise und Zinsen, der Inflation sowie der Entwicklun­g der Corona-pandemie geprägt haben“, würden auch in diesem Jahr fortbesteh­en. „All diese Faktoren werden die weltweite Nachfrage belasten.“

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Foto: Uwe Anspach/dpa Die Aussichten bei BASF sind trübe.

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