Schnell wieder die Kurve gekriegt
Nach einem Anstieg im Januar ist im Februar die Zahl der Arbeitslosen in Ostwürttemberg wieder leicht gesunken. In Heidenheim liegt die Quote aktuell bei 4,0 Prozent.
Nach einem Dämpfer zum Jahresauftakt hat der Arbeitsmarkt in der Region postwendend die Kurve gekriegt: Im Februar blieb die Zahl der Arbeitslosen in Ostwürttemberg wieder unter der 9000er-marke. Claudia Prusik, Chefin der Aalener Agentur für Arbeit, blickt vergleichsweise zufrieden auf die aktuellen Daten: „Mit dieser Entwicklung liegen wir, mal abgesehen von der Pandemiezeit, völlig im Durchschnitt der letzten Jahre, und im Landesvergleich befinden wir uns sogar auf Platz drei, was den Rückgang an Arbeitslosen angeht.“
Ende Februar waren im Bezirk der Agentur für Arbeit (Kreis Heidenheim und Ostalbkreis) 8858 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 148 weniger als im Januar, aber 467 mehr als vor einem Jahr.
Die meisten Arbeitslosen gab es mit 2947 (Januar: 3002) in Schwäbisch Gmünd. In Heidenheim waren es 2943 (3012), in Aalen 1935 (1936), in Ellwangen 539 (544), in Bopfingen 494 (512). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung sind, sank von 2811 auf 2734. Das entspricht einer Quote von 30,9 Prozent.
Quote leicht gesunken
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ging von 3,6 auf 3,5 Prozent zurück. In Heidenheim gab sie von 4,1 auf 4,0, in Schwäbisch Gmünd von 4,0 auf 3,9, in Bopfingen von 3,5 auf 3,4 Prozent nach. Unverändert blieb sie in Aalen (3,1 Prozent) und Ellwangen (2,2 Prozent).
Der Arbeitsmarkt in der Region habe ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, „dass er auch in Zeiten mit vielen verschiedenen Herausforderungen stabil bleibt“, sagt Prusik. Sie sehe aber auch, wie viel Luft nach oben trotz aller Anstrengungen vorhanden sei.
Bezug nimmt die Agenturchefin dabei auf die Jobangebote. Anfang vergangenen Jahres habe es noch durchschnittlich 98 Tage gedauert, bis eine offene Stelle habe besetzt werden können. Aktuell seien es 152 Tage. „Doch ich möchte keinesfalls in vorschnelle negative Stimmung verfallen“, so Prusik, „für mich ist das einfach ein deutliches Signal, dass wir gemeinsam mit allen Partnern nicht mit unseren Bemühungen nachlassen dürfen.“
Aus ihrer Warte sollten noch viel mehr regionale Unternehmen und ihre Beschäftigten die Angebote der Arbeitsagentur in Anspruch nehmen.
Aktionswoche der Ausbildung
In diesem Zusammenhang verweist sie auf die Aktionswoche der Ausbildung vom 13. bis 17. März und bezeichnet Berufsorientierung, Berufsberatung sowie Vermittlung in Ausbildung als weiterhin wichtige Aufgabenfelder ihres Hauses. „Ausbildung ist einer der großen Stellhebel, der uns für die Gewinnung der Fachkräfte von morgen zur Verfügung steht, und es gilt, ihn aktiv zu bedienen“, so Prusik.
Angesichts des großen Bedarfs an Arbeitskräften ruft sie die Jugendlichen dazu auf, Berufsorientierung und Berufswahl nicht auf die lange Bank zu schieben. Gleichzeitig sollten die Unternehmen ihre Ausbildungsbereitschaft beibehalten, denn „die Region wird jede einzelne Fachkraft brauchen“.
Fachkräfte gesucht
Die Betriebe in Ostwürttemberg haben im Februar 1169 zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet. Die Gesamtzahl liegt jetzt bei 5308, von denen sich 80 Prozent an Fachkräfte und Akademiker richten. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen verdeutlicht Prusik zufolge „die hohe Aufnahmebereitschaft von qualifizierten Arbeitskräften und ist ein Beweis für einen stabilen Ostwürttemberger Arbeitsmarkt“.
Ein gutes Drittel aller momentan offenen Stellen entfällt auf Fertigungsberufe. Dahinter liegt der Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, gefolgt von Handelsberufen.