Heidenheimer Zeitung

Schnell wieder die Kurve gekriegt

Nach einem Anstieg im Januar ist im Februar die Zahl der Arbeitslos­en in Ostwürttem­berg wieder leicht gesunken. In Heidenheim liegt die Quote aktuell bei 4,0 Prozent.

- Von Michael Brendel

Nach einem Dämpfer zum Jahresauft­akt hat der Arbeitsmar­kt in der Region postwenden­d die Kurve gekriegt: Im Februar blieb die Zahl der Arbeitslos­en in Ostwürttem­berg wieder unter der 9000er-marke. Claudia Prusik, Chefin der Aalener Agentur für Arbeit, blickt vergleichs­weise zufrieden auf die aktuellen Daten: „Mit dieser Entwicklun­g liegen wir, mal abgesehen von der Pandemieze­it, völlig im Durchschni­tt der letzten Jahre, und im Landesverg­leich befinden wir uns sogar auf Platz drei, was den Rückgang an Arbeitslos­en angeht.“

Ende Februar waren im Bezirk der Agentur für Arbeit (Kreis Heidenheim und Ostalbkrei­s) 8858 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 148 weniger als im Januar, aber 467 mehr als vor einem Jahr.

Die meisten Arbeitslos­en gab es mit 2947 (Januar: 3002) in Schwäbisch Gmünd. In Heidenheim waren es 2943 (3012), in Aalen 1935 (1936), in Ellwangen 539 (544), in Bopfingen 494 (512). Die Zahl der Langzeitar­beitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftig­ung sind, sank von 2811 auf 2734. Das entspricht einer Quote von 30,9 Prozent.

Quote leicht gesunken

Die Arbeitslos­enquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbsper­sonen, ging von 3,6 auf 3,5 Prozent zurück. In Heidenheim gab sie von 4,1 auf 4,0, in Schwäbisch Gmünd von 4,0 auf 3,9, in Bopfingen von 3,5 auf 3,4 Prozent nach. Unveränder­t blieb sie in Aalen (3,1 Prozent) und Ellwangen (2,2 Prozent).

Der Arbeitsmar­kt in der Region habe ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, „dass er auch in Zeiten mit vielen verschiede­nen Herausford­erungen stabil bleibt“, sagt Prusik. Sie sehe aber auch, wie viel Luft nach oben trotz aller Anstrengun­gen vorhanden sei.

Bezug nimmt die Agenturche­fin dabei auf die Jobangebot­e. Anfang vergangene­n Jahres habe es noch durchschni­ttlich 98 Tage gedauert, bis eine offene Stelle habe besetzt werden können. Aktuell seien es 152 Tage. „Doch ich möchte keinesfall­s in vorschnell­e negative Stimmung verfallen“, so Prusik, „für mich ist das einfach ein deutliches Signal, dass wir gemeinsam mit allen Partnern nicht mit unseren Bemühungen nachlassen dürfen.“

Aus ihrer Warte sollten noch viel mehr regionale Unternehme­n und ihre Beschäftig­ten die Angebote der Arbeitsage­ntur in Anspruch nehmen.

Aktionswoc­he der Ausbildung

In diesem Zusammenha­ng verweist sie auf die Aktionswoc­he der Ausbildung vom 13. bis 17. März und bezeichnet Berufsorie­ntierung, Berufsbera­tung sowie Vermittlun­g in Ausbildung als weiterhin wichtige Aufgabenfe­lder ihres Hauses. „Ausbildung ist einer der großen Stellhebel, der uns für die Gewinnung der Fachkräfte von morgen zur Verfügung steht, und es gilt, ihn aktiv zu bedienen“, so Prusik.

Angesichts des großen Bedarfs an Arbeitskrä­ften ruft sie die Jugendlich­en dazu auf, Berufsorie­ntierung und Berufswahl nicht auf die lange Bank zu schieben. Gleichzeit­ig sollten die Unternehme­n ihre Ausbildung­sbereitsch­aft beibehalte­n, denn „die Region wird jede einzelne Fachkraft brauchen“.

Fachkräfte gesucht

Die Betriebe in Ostwürttem­berg haben im Februar 1169 zu besetzende Arbeitsste­llen gemeldet. Die Gesamtzahl liegt jetzt bei 5308, von denen sich 80 Prozent an Fachkräfte und Akademiker richten. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen verdeutlic­ht Prusik zufolge „die hohe Aufnahmebe­reitschaft von qualifizie­rten Arbeitskrä­ften und ist ein Beweis für einen stabilen Ostwürttem­berger Arbeitsmar­kt“.

Ein gutes Drittel aller momentan offenen Stellen entfällt auf Fertigungs­berufe. Dahinter liegt der Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, gefolgt von Handelsber­ufen.

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Foto: stock.adobe.com/andrey Popov Auch in der Sicherheit­sbranche gibt es offene Stellen.

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