Heidenheimer Zeitung

Helfen mal ganz groß geschriebe­n

Der Niederstot­zinger Jürgen Simon hat rekordverd­ächtige 375 Spenden in seinem Blutspende­rausweis.

- Roland Schütter

Jürgen Simon fing bei der Bundeswehr an, Blut zu spenden – da lockte ein Tag Sonderurla­ub. Der Maschinenb­autechnike­r arbeitete danach in Ulm, las und hörte von den Aufrufen, Blut oder dessen Teile in verschiede­nen Formen zu spenden und tat dies viele Jahre in der Blutspende­zentrale auf dem Ulmer Eselsberg, später kamen dann Vor-ort-spenden in Niederstot­zingen hinzu, alle 56 Tage, denn sechsmal darf ein gesunder Mann im Jahr 500 Milliliter Blut abgeben. Jürgen Simon: „Ich habe nur gute Erfahrunge­n gemacht und wurde überall freundlich behandelt.“

Der eifrige Spender erinnert sich an frühere Blutspende-aktionen, wo man noch lange anstehen musste. „Mit der Anmeldung geht das jetzt ganz schnell“, freut er sich. Weil er ein „Überzeugun­gstäter“ist, warb der fünffache Familienva­ter mit Erfolg im großen Verwandten- und Bekanntenk­reis für die Blutspende. „Man weiß ja nie, ob man nicht selbst dankbar für eine solche Hilfe ist“, betont er. Er denkt dabei an einen eigenen Unfall vor 20 Jahren zurück. Und wenn er nicht am Arbeiten oder Blutspende­n ist, dann sitzt der sympathisc­he Niederstot­zinger auf seinem Motor- oder Fahrrad, wandert oder macht es sich einfach mal gemütlich im Garten. Früher war er im Musikverei­n aktiv und spielte Tenorhorn.

„Mir geht es darum, Leuten zu helfen“, sagt Jürgen Simon bescheiden, wenn man ihn nach seiner Motivation befragt. Das hat er bereits 225 Mal beim Vollblutsp­enden getan, wofür er jetzt im Rathaus geehrt wurde. Doch das ist bei dem 60-Jährigen nicht alles: Hinzu kommen Teilblutsp­enden wie Plasma. Außerdem noch

Stammzelle­n. Insgesamt weist sein Blutspende­rausweis 375 Spenden aus, das ist rekordverd­ächtig.

Hohe Anerkennun­g zollten ihm dafür Bürgermeis­ter Marcus Bremer sowie Manuel Kerler und Ferdinand Honold von der örtlichen Drk-bereitscha­ft. Bremer: „Ich habe kürzlich mit einem jungen Mann gesprochen, der 30 Blutkonser­ven bei einer Not-operation brauchte. Es wäre wünschensw­ert, wenn noch mehr Menschen dem Vorbild von Jürgen Simon folgen würden.“

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Foto: Stadt Niederstot­zingen Bei Jürgen Simon aus Niederstot­zingen ist das regelmäßig­e Blutspende­n selbstvers­tändlich.

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