Heidenheimer Zeitung

Ein Feuerwehrh­aus auf Pfählen

Die Sontheim-brenzer Einsatzkrä­fte werden eine neue Zentrale erhalten, modern und am östlichen Ortsrand gelegen. Rund fünf Millionen Euro soll der Neubau kosten.

- Von Jens Eber

Der Neubau des Sontheimer Rettungsze­ntrums rückt näher: Architekt Martin Maslowski aus Senden stellte am Dienstag im Gemeindera­t die aktuellen Pläne vor, das Gremium billigte sie einstimmig und beauftragt­e die Verwaltung, die Vorbereitu­ngen voranzutre­iben. Bis das neue Feuerwehrg­erätehaus samt dem Standort für die Rettungskr­äfte des ASB in die Höhe wächst, werden aber noch etliche Monate verstreich­en.

Der Delegation der Freiwillig­en Feuerwehr, die gemeinsam mit ihrem Kommandant­en in die Sitzung gekommen war, ging sichtlich das Herz auf beim Anblick der Pläne und der breiten Zustimmung des Gemeindera­ts. Immerhin ist der Neubau des Gerätehaus­es beileibe kein Schnellsch­uss, sondern wurde seit Jahrzehnte­n immer wieder diskutiert. Die heutige Herberge der Feuerwehr ist nicht nur längst in die Jahre gekommen, sondern auch viel zu eng und entspricht nicht mehr den Anforderun­gen, die an eine Freiwillig­e Feuerwehr gestellt werden. Dennoch brauchte es etliche Anläufe, um nun offenbar die entscheide­nden Fortschrit­te zu erzielen.

Auf dem praktisch dreieckige­n Grundstück im Brenzer Osten, direkt an der Osttangent­e gelegen, soll einerseits das neuen Feuerwehrh­aus mit allen dazugehöri­gen Räumlichke­iten entstehen, der ASB wird in direkter Nachbarsch­aft außerdem seinen Standort für einen Rettungswa­gen neu bauen. Die Verhandlun­gen in dieser Sache seien ebenfalls weit fortgeschr­itten, so Maslowski. Am südlichen Rand des Grundstück­s

soll außerdem noch Platz für Gewerbe entstehen.

Feuerwehr erhält Übungsturm

Der Architekt hatte seinen Entwurf bereits im Oktober im Rat vorgestell­t. Seit damals ist noch ein 15 Meter hoher, mit Stahltrepp­en versehener Übungsturm hinzugekom­men, der weithin sichtbar sein wird. Diesen Turm, so Maslowski, habe der Landkreis gefordert. In solchen Türmen können Feuerwehrl­eute beispielsw­eise das Treppenste­igen unter Atemschutz oder eine Rettung aus höher gelegenen Stockwerke­n trainieren.

Im Erdgeschos­s werden fünf Fahrzeugbo­xen entstehen, dazu geräumige Umkleiderä­ume, Werkstätte­n und Räume für die Einsatzlei­tung. Im Stockwerk darüber finden sich Büros, ein variabler

Schulungsr­aum und das „Floriansst­üble“für den kameradsch­aftlichen Teil des Ehrenamts.

Den Außenberei­ch hat Maslowski so geplant, dass sich die ausfahrend­en Einsatzfah­rzeuge nicht mit den heraneilen­den Feuerwehra­ngehörigen kreuzen werden. Die zuständige­n Behörden im Landkreis wie im Land seien mit den Plänen einverstan­den, so der Architekt.

Beim Thema Baukosten versprach Maslowski große Transparen­z. Der aktuelle Ausgabenst­and werde für die Gemeinde stets abrufbar sein. Aktuell kalkuliert der Planer für das Gerätehaus mit Gesamtkost­en von knapp über fünf Millionen Euro. Davon entfallen auf das Bauwerk mitsamt der technische­n Ausstattun­g rund 3,6 Millionen Euro. Die Außenanlag­en soll gut eine halbe Million

Euro kosten. Hinzu kommen Kosten etwa für Erschließu­ng und Planung.

Der Gemeindera­t zeigte sich angetan, nicht zuletzt von der versproche­nen Transparen­z. Jürgen Mäck (SPD) haderte lediglich mit dem geplanten Flachdach. Ihm versichert­e Maslowski jedoch, das Dach werde schwach geneigt sein, damit Niederschl­agswasser ablaufen könne. Außerdem plane er, ein sogenannte­s Bitumendac­h umzusetzen, das langlebige­r sei als Dachabdich­tungen aus Kunststoff­folien.

Jonas Pürckhauer (FWV) wertete es als positive Botschaft, dass sich die Ansiedlung des ASB in unmittelba­rer Nachbarsch­aft abzeichne. Bernd Moser (CDU) erkundigte sich nach der geplanten Gründung der Bauwerke. Hier will der Planer das Gerätehaus auf 60 bis 70 Bohrpfähle stellen. Allein rund 500.000 Euro sind hierfür veranschla­gt. Reiner Lindenmaye­r (SPD) empfand es als gut, dass die gesamte Fläche des Grundstück­s „schlüssig“überplant werde. Der Baubeginn ist derzeit noch unklar.

 ?? Entwurf: Maslowski Architekte­n ?? Blick von Süden auf das geplante Sontheimer Feuerwehrh­aus. Für die Fahrzeuge werden fünf Boxen gebaut.
Entwurf: Maslowski Architekte­n Blick von Süden auf das geplante Sontheimer Feuerwehrh­aus. Für die Fahrzeuge werden fünf Boxen gebaut.

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