Nationaltrainerin Diacre muss gehen
Knapp fünf Monate vor der WM suchen Frankreichs Frauen eine Nachfolgerin.
Es war ein Paukenschlag bei Wm-titelanwärter Frankreich: Ein Trio um Kapitänin Wendie Renard, 32, hatte vor rund zwei Wochen den Rückzug aus dem Fußball-nationalteam verkündet. Die Star-verteidigerin von Olympique Lyon teilte mit, sie könne „das derzeitige System nicht länger unterstützen“. Kurz darauf schlossen sich die Stürmerinnen Kadidiatou Diani, 27, und Marieantoinette Katoto, 24, an. Auch die beiden Spielerinnen von Paris St. Germain erklärten ihren Rücktritt. Sie forderten in den Sozialen Netzwerken „notwendige Änderungen“im Management des Teams. Aktuell sei man in Frankreich „weit entfernt von den
Anforderungen der höchsten Ebene“. Nun hat der französische Verband FFF infolge der „Spielerinnen-revolte“nach längerem
Zögern doch noch Konsequenzen gezogen: Nationaltrainerin Corinne Diacre, 48, muss gehen. Es gebe einen unüberwindbaren Bruch mit den Kaderspielerinnen, der den Interessen der Nationalmannschaft schade, teilte der Verband am Donnerstag nach einer Exekutivausschusssitzung mit.
Unüberbrückbare Differenzen
Der FFF erkenne zwar das Engagement und die Ernsthaftigkeit von Diacre und ihrem Stab bei der Ausübung ihrer Aufgabe an. Doch schienen die Differenzen unüberbrückbar zu sein. Eine Nachfolgerin werde kurzfristig gesucht.
Diacre stand wegen ihres Führungsstils und der fehlenden Erfolge
bei Turnieren in der Kritik. In dem Zusammenhang stellte der FFF nun allerdings fest, dass die Art und Weise, wie die Spielerinnen ihre Kritik äußerten, in Zukunft nicht mehr akzeptabel sei. Man beabsichtige, in der Leitung der Frauen-nationalmannschaft einen zusätzlichen Posten zwischen dem Exekutivausschuss und der Trainerin zu schaffen.
Corinne Diacre hatte den Posten seit 2017 inne, ihr Vertrag lief eigentlich bis 2024. Noch am Mittwoch hatte sie von einer angeblichen Stimmungsmache gegen ihre Person gesprochen. Sie sei aber fest entschlossen, ihre Mission bei der bevorstehenden WM zu erfüllen...