Meisterlich, treffsicher, filmreif
Der Aufstieg des 1. FC Heidenheim war wie im Drehbuch, die Leistung des Stürmers sensationell.
Der trotz allem immer unbekümmert wirkende Topstürmer des FCH legte eine Saison für die Geschichtsbücher hin. 25 Treffer erzielte Tim Kleindienst, holte sich die Torjägerkanone mit großem Vorsprung vor Robert Glatzel vom HSV (19) und Steven Skrzybski (15) aus Paderborn. Dafür benötigte der 27-Jährige keinen Strafstoß, traf im Schnitt alle 113 Minuten. Zweitbester Fchler war Niklas Beste mit zwölf Toren (davon drei Strafstöße).
Herausragend war Kleindiensts Viererpack im Spiel gegen Nürnberg, dazu erzielte er viele entscheidende Treffer. Das wichtigste der 25 Tore war aber natürlich das letzte. Wollte man einen Film über den Aufstieg eines kleinen Vereins drehen, würde das Drehbuch wohl genauso aussehen: Der FCH muss gewinnen, liegt 0:2 hinten, schafft erst in der Nachspielzeit den Ausgleich, der Rivale aus der Großstadt feiert schon den vermeintlichen Sprung ins Oberhaus.
Und dann, nach 99 Minuten, rutscht Bestes Hereingabe durch – und wer steht genau an der richtigen Stelle? Tim Kleindienst. Und wie so oft bleibt er cool, nimmt den Ball an, der Torwart wirft sich ins kurze Eck, Heidenheims Torjäger vollendet ins lange. Das perfekte Happy End eines Fußball-thrillers.
Damit schließt sich der Kreis für Kleindienst, der 2016 erstmals zum FCH kam, damals als Leihspieler. Nach einer Saison ging es zurück zum SC Freiburg, 2019 wechselte er fest nach Heidenheim, wurde im Jahr darauf vom belgischen Spitzenklub Gent verpflichtet. Nach nur einem halben Jahr ging es zurück und der dritte Anlauf auf dem Schlossberg sollte schließlich die Krönung bringen.
Auch bester Scorer
Kleindienst wurde aber nicht nur Torschützenkönig und Meister, zu seinen 25 Toren gesellen sich noch sieben Assists. Damit gewann der 1,94-Meter-mann zudem die Scorer-wertung vor Glatzel (26) und Beste (25), der 13 Vorlagen für Tore gab. Mit einer Durchschnittsnote von 2,67 im Kicker-sportmagazin kam der Heidenheimer Stürmer auf Rang zwei und war gleichzeitig bester Feldspieler, nur Darmstadts Torwart Marcel Schuhen (2,56) ist noch leicht besser gelistet. Den zweitbesten Notenschnitt beim FCH erzielte, wenig überraschend, Beste mit 2,88.
15 Mal ohne Gegentor
Aber auch Kleindiensts Teamkollege und Kumpel Kevin Müller durfte zusätzlich zur Meisterplakette eine Auszeichnung mit nach Hause nehmen, denn er hielt seinen Kasten in 15 Spielen komplett sauber. Rang zwei bei den Zunull-spielen ging an Nikola Vasilj, der zwölf Mal ohne Gegentor blieb.