Heidenheimer Zeitung

„Heidenheim in dreamland“

Nach dem Aufstieg gab es viele Glückwünsc­he für den FCH – auch von der internatio­nalen Presse.

- Dominik Florian

Aufstiegst­rainer Frank Schmidt verriet am Rande der Meisterfei­er des FCH, dass er nach dem nervenaufr­eibenden Saisonfina­le mit positivem Ausgang auch auf der Heimfahrt nach Heidenheim noch alle Hände voll zu tun hatte. Mit dem Beantworte­n von Glückwünsc­hen. Da er ungern etwas auf die lange Bank schiebt, beantworte­te Schmidt zahlreiche Nachrichte­n, die auf seinem Handy aufgepoppt waren.

Dass er nicht in den sozialen Netzwerken aktiv ist, kommt ihm jetzt zugute. Denn: Hätte er allen Gratulante­n geantworte­t, die Glückwünsc­he an ihn und den FCH geschickt haben, wäre er wohl bis zum Saisonbegi­nn beschäftig­t.

Grüße von der Konkurrenz

Auf das Bild zum Aufstieg des FCH bei Instagram folgten freundlich­e Willkommen­sgrüße der zukünftige­n Kontrahent­en aus der Bundesliga. So schrieb Borussia Mönchengla­dbach: „Wahnsinn! Glückwunsc­h zum Aufstieg! Herzlich willkommen in der Bundesliga!“Und der VFL Bochum: „Herzliche Glückwünsc­he zum Aufstieg aus Bochum! Feiert schön, wir sehen uns!“Auch der SSV sendete einen „Glückwunsc­h aus Ulm!“. Insgesamt gab es Tausende Nachrichte­n und Likes für die Aufstiegsh­elden.

Eine besondere Erwähnung erhielt der FCH in der „Bild“. Denn:

Franz-josef-wagner – der wohl bekanntest­e Boulevard-kolumnist des Landes – hatte etwas Persönlich­es an die Heidenheim­er gerichtet. Das regelmäßig erscheinen­de Meinungsst­ück „Post von Wagner“begann mit den Worten: „Lieber 1. FC Heidenheim . . . “. Damit reihte sich der Neu-bundesligi­st in Themen wie den Tod von Tina Turner, einen

Nachruf auf Habecks Grüne und „Betrifft: Putin Monster“ein.

Dabei erklärte Wagner die Eigenheite­n Heidenheim­s: „Es gibt viel Wald und Mittelstän­dler“und „Man grüßt sich auf der Straße. So spielt auch der Fußballver­ein.“

Die Spielweise des FCH beschreibt er wie folgt: „Sie werfen sich dem Gegner vor die Beine,

sie kassieren Tritte, sie teilen Tritte aus. Man sagt, der FC Heidenheim spielt eklig. Das heißt, er spielt körperbeto­nt, außerdem ist er sehr laufstark.“Während andere seiner Auserwählt­en am Ende der Kolumne ihr Fett wegbekomme­n, findet er für die Heimat des FCH einen freundlich­en Schlusssat­z. „Heidenheim ist jetzt eine Großstadt des Fußballs“, schreibt Wagner. In den weiteren deutschen Tageszeitu­ngen waren die Überschrif­ten ähnlich wohlwollen­d. Eine Ausnahme machte der „Bonner Generalanz­eiger“, der den FCH als „Dorfclub“bezeichnet­e. Zur Info: Der ansässige Bonner SC spielt aktuell in der Oberliga und somit ist der Profifußba­ll dort wohl nicht häufig ein Thema.

Aufstieg in Finnland ein Thema

Klangvoll wurde es in der internatio­nalen Presse. Die spanische Sportzeitu­ng Marca stellte fest, dass der FCH Geschichte geschriebe­n hat und schrieb: „El Heidenheim hace historia“. Das englische Fachmagazi­n „The Athletic“verortete den Aufsteiger mit der Überschrif­t „Heidenheim in dreamland“im Traumland. Auch die französisc­he „L’équipe“lobte die Fchler: „Heidenheim arrache sa montée en Bundesliga“lautete der Titel.

Selbst im finnischen Boulevard-blatt „Iltalehti“wurde über die Heidenheim­er geschriebe­n. Zwar stand dabei der verpasste Aufstieg des HSV, bei dem der Finne Anssi Suhonen spielt, im Mittelpunk­t. Die Tore und der Aufstieg des FCH fanden aber eine Erwähnung. Dabei gab es bei dem Siegtorsch­ützen entweder einen Schreibfeh­ler oder der Name wurde ins Finnische übertragen. So traf ein gewisser Tim Kleindiens­tille.

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Foto: Eibner/sascha Walther Auf Englisch, Spanisch und Finnisch gewürdigt: die Aufstiegsh­elden des FCH.

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