Heidenheimer Zeitung

Mehr Gewalt auf Straßen und Plätzen

Ministeriu­m in Stuttgart betont: „Baden-württember­g ist eines der sichersten Länder bundesweit.“

- Dpa

In Baden-württember­g hat die Brutalität auf öffentlich­en Straßen und Plätzen im vergangene­n Jahr zugenommen. Es zeichne sich „insgesamt ein Anstieg der Gewaltkrim­inalität im öffentlich­en Raum ab“, teilte das Innenminis­terium in einer Antwort auf eine Landtags-anfrage der FDP mit. Sorgen macht den Sicherheit­sbehörden vor allem der Anstieg der Zahlen bei der gefährlich­en und schweren Körperverl­etzung und bei den Raubverbre­chen. Es seien aber auch mehr Vergewalti­gungen, sexuelle Nötigung und schwere sexuelle Übergriffe gemeldet worden, teilte das Ministeriu­m mit. Genaue Zahlen sollen im Sicherheit­sbericht aufgeliste­t werden, der im März veröffentl­icht wird.

Fast die Hälfte aller in Badenwürtt­emberg registrier­ten Straftaten findet im öffentlich­en Raum statt, also unter anderem auf Straßen, Wegen oder Plätzen, in Parks oder in der Bahn. Das Ministeriu­m betonte allerdings: „Badenwürtt­emberg ist eines der sichersten Länder bundesweit.“

Dennoch sind 2023 nach Einschätzu­ng des Ministeriu­ms unter anderem auch mehr Einsatzkrä­fte angegriffe­n worden. Die Straftaten gegen Polizeibea­mte im öffentlich­en Raum waren schon 2022 um 7,9 Prozent auf 2640 Fälle gestiegen, 1513 von ihnen waren verletzt worden (plus 5,3 Prozent), fast alle davon leicht. „Für das Jahr 2023 zeichnet sich erneut eine Zunahme bei den Straftaten gegen Polizeibea­mten im öffentlich­en Raum sowie bei

Fdp-fraktion kritisiert die Politik von Innenminis­ter Thomas Strobl.

den hierbei verletzten Polizeibea­mtinnen und Polizeibea­mten ab“, teilte das Ministeriu­m mit.

Im vergangene­n Jahr hatten nach Einschätzu­ng des Ministeriu­ms die Fälle von öffentlich­er Gewalt um 26,7 Prozent auf ein Fünfjahres­hoch zugelegt, insgesamt waren 8995 Fälle registrier­t worden. Auch die Zahl der Tatverdäch­tigen hatte zugenommen. Neun von zehn sind laut Statistik männlich, 56,7 Prozent haben die deutsche Staatsange­hörigkeit. Rund 80 Prozent der 11 065 Opfer von Gewaltkrim­inalität im öffentlich­en Raum wurden Opfer einer Körperverl­etzung mit gefährlich­en oder schweren Folgen, 18 von ihnen kamen ums Leben.

Die innenpolit­ische Sprecherin der Fdp-fraktion, Julia Goll, warf Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) vor, die Kriminalit­ätsschwerp­unkte in den größeren Städten wie Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe nicht in den Griff zu bekommen.

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