Heidenheimer Zeitung

Liebe Vier,

- Michael Brendel

2024 ist nun fast zwei Monate alt. Wir hatten also ausreichen­d Zeit, Vorsätze zu fassen oder sie schon umzusetzen. Beim einen geht so etwas in Nullkomman­ichts, die andere lässt Fünfe gerade sein, um das ausbaufähi­ge Resultat in die passende Form zu biegen. Inmitten dieses ganzen Zahlensala­ts sticht ins Auge, dass Du, liebe Vier, uns seit Längerem ständig über den Weg läufst. Im Dezember erfreuten wir uns an den vier Kerzen am Adventskra­nz, brachten das Mitarbeite­rgespräch unter vier Augen hinter uns und streckten nach dem Weihnachts­trubel erschöpft alle viere von uns. Kaum waren die Silvesterr­aketen verglüht, da setzten wir uns auf unsere vier Buchstaben und machten uns Gedanken über besagte Vorsätze. Einer davon war schnell formuliert: immer bestmöglic­h über das Zeitgesche­hen informiert sein. Wir entnehmen der Zeitung seither aufmerksam, was sich um uns herum tut. Und wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass Du von besonderer Bedeutung bist, liebe Vier. Weshalb sonst spieltest Du in so vielen Artikeln eine Rolle?

Angesichts der zuletzt dürftigen Leistungen ihrer Teams auf internatio­naler Ebene könnte die Fußball-bundesliga beispielsw­eise das Ziel verfehlen, kommende Saison fünf statt vier Startplätz­e in der Championsl­eague zu erhalten.

Weiter geht’s: Während uns in vier Monaten eine Kommunalwa­hl ins Haus steht, haben bei der peinlichen Wiederholu­ng der Bundestags­wahl in Berlin kürzlich vier Abgeordnet­e ihr Mandat verloren. Wie unlängst in Giengen werden in Kürze auch in Heidenheim weitere Stolperste­ine verlegt. Es sind, man ahnt es, vier. Nochmals Giengen: Die Zahl der evangelisc­hen Pfarrstell­en sinkt von vier auf drei.

Überwiegen­d schwere Kost also, mit der sich viele Menschen herumschla­gen müssen. Dazu gehören auch die Jecken: Die fünfte Jahreszeit ist vorüber. Bleiben die üblichen vier. Eine davon, der Frühling, beginnt in – genau! – vier Wochen. Einen Vorgeschma­ck bieten schon mal diese – logisch! – vier Schneeglöc­kchen im Vorgarten. Nachrichte­ntechnisch bist Du alles andere als nullachtfü­nfzehn, liebe Vier, und darauf könntest Du Dir durchaus etwas einbilden. Aber weil Du es nicht liest, weißt Du es ja nicht.

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