Heidenheimer Zeitung

Effizient und geduldig

Leverkusen marschiert weiter der ersten Meistersch­aft entgegen. Nach dem 2:0 beim 1. FC Köln beträgt der Vorsprung auf die Bayern zehn Punkte.

- Von Andreas Asen, sid

Bayer Leverkusen marschiert weiter der ersten Meistersch­aft entgegen. Nach dem 2:0 (1:0) im Rheinderby beim 1. FC Köln beträgt der Vorsprung auf den FC Bayern zehn Punkte.

Über das Gesicht von Trainer Xabi Alonso huschte nur ein kurzes Lächeln, das Feierbiest gab Lukas Hradecky. Der Torhüter von Bayer Leverkusen hüpfte und tanzte nach dem 2:0 (1:0) im rheinische­n Derby beim 1. FC Köln ausgelasse­n vor den Fans. Die riesige Sause dürfte spätestens im Mai steigen. Angesichts von zehn Punkten Vorsprung auf den schwächeln­den FC Bayern bei noch zehn ausstehend­en Spielen ist Leverkusen der ersehnte erste Meistertit­el kaum noch zu nehmen, auch wenn sich die Profis in verbaler Zurückhalt­ung übten.

„Es sind noch ein paar Spiele zu spielen. Man hat in der Vergangenh­eit gesehen, was noch alles passieren kann. Es ist wichtig, den Fokus zu behalten“, sagte Nationalsp­ieler Jonathan Tag bei DAZN.

Jeremie Frimpong (38.) und Alejandro Grimaldo (72.) trafen für überlegene Leverkusen­er, die sich von der hitzigen Atmosphäre nicht anstecken ließen und nun im 34. Pflichtspi­el nacheinand­er ungeschlag­en sind. Kölns Jan Thielmann (14.) hatte bereits früh wegen eines Tritts auf die Wade von Granit Xhaka die Rote Karte bekommen, Schiedsric­hter Tobias Stieler (Hamburg) gab den Platzverwe­is nach Studium der Videobilde­r. In Überzahl drängte Leverkusen nicht vehement auf den zweiten Treffer, sondern setzte auf Spielkontr­olle – so konnte Köln lange auf den Lucky Punch hoffen.

Der FC belegt weiterhin den Relegation­splatz, hat aber nur noch einen Punkt Vorsprung auf den FSV Mainz 05. Weiter nach oben geht es angesichts eines

Rückstands von acht Zählern auf den VFL Bochum wohl nicht mehr.

Bereits vor Thielmanns Platzverwe­is hatte Leverkusen die Spielkontr­olle schnell an sich gerissen. Nationalsp­ieler Jonas Hofmann (4.) vergab früh eine erste

Großchance, als er den Ball knapp vorbeischo­ss. Der FC mühte sich, den Spielaufba­u der Leverkusen­er zu stören und so Ballgewinn­e zu erzwingen – die erste Möglichkei­t entsprang aber einem Konter: Linton Maina und Sargis Adamyan kombiniert­en sich nach vorne, nach der anschließe­nden Flanke köpfte Dejan Ljubicic (11.) am Tor vorbei.

Dann kam es zum folgenschw­eren Tritt Thielmanns – und damit zum Beginn hektischer Minuten, bei denen Schiedsric­hter Stieler Mühe hatte, die Kontrolle zu behalten. Die Unruhe half dem FC, weil Leverkusen wegen der vielen Unterbrech­ungen in dieser Phase nicht so recht in den Rhythmus fand.

Dennoch fiel der Führungstr­effer verdient aus: Frimpong war im Zentrum schneller als Max Finkgräfe

und ließ dem bis dahin starken Marvin Schwäbe im Kölner Tor keine Chance.

Direkt nach Wiederanpf­iff vergab Adamyan eine riesige Gelegenhei­t auf den Ausgleich, er traf aus fünf Metern nur den Innenpfost­en (51.). In der Folge zog Leverkusen wieder sein Ballbesitz­spiel auf, ließ die Kölner laufen und kombiniert­e sich immer wieder in Strafraumn­ähe. Den letzten Zug zum Tor ließen die Gäste aber lange Zeit vermissen.

So blieb der FC Köln trotz der schwierige­n Umstände im Spiel, kämpfte und rannte beharrlich. Für Torgefahr sorgte die Mannschaft von Trainer Timo Schultz aber nur selten, auch bei den wenigen Standards in aussichtsr­eichen Positionen fehlte es an Präzision. Grimaldo versetzte den Kölnern dann einen Tiefschlag.

 ?? Foto: Rolf Vennenbern­d/dpa ?? Leverkusen­s Jeremie Frimpong (M) bejubelt sein Tor zum 1:0.
Foto: Rolf Vennenbern­d/dpa Leverkusen­s Jeremie Frimpong (M) bejubelt sein Tor zum 1:0.

Newspapers in German

Newspapers from Germany