Heidenheimer Zeitung

Botschafte­r des Sports

Athletinne­n und Athleten werden für ihre Erfolge ausgezeich­net und geben Einblicke in ihre Erfahrunge­n. Auftritte einzelner Gruppen kamen beim Publikum sehr gut an.

- Von Thomas Grüninger

Die Sportlereh­rung der Stadt Giengen ist eine Art „Erntedankf­est“für Athletinne­n und Athleten, die sich erfolgreic­h in Wettbewerb­en platzieren konnten. 64 solcher „Botschafte­r des Sports“, wie sie Oberbürger­meister Dieter Henle nannte, durften am Freitagabe­nd in der voll besetzten Walter-schmid-halle die verdiente Anerkennun­g für ihre Leistungen im Jahr 2023 ernten.

Nicht wenige Sportlerin­nen und Sportler wurden dabei gleich mehrfach auf die Bühne gebeten. Sie konnten sich zum Teil sowohl in Einzelwett­kämpfen als auch gemeinsam mit der Mannschaft platzieren. Besonders viel Applaus wurde Christian Stickel zuteil, der bei den Special Olympics im Dressur- und Geschickli­chkeitsrei­ten als Starter des RSG Ugenhof die Bronzemeda­ille gewann.

Neben Erfolgen auf badenwürtt­embergisch­er oder nationaler Ebene stachen auch ein paar Besonderhe­iten hervor. Das Ehepaar Nicole und Andreas Kling aus Burgberg beispielsw­eise holte sich bei deutschen Meistersch­aften im Powerlifti­ng nicht nur jeweils den Titel, sondern stellte auch Rekorde auf. Andreas Kling gab im Interview mit Moderator Markus Brock bekannt, dass er seinen Europareko­rd im Bankdrücke­n (175 kg) bei der nächsten WM auf 180 kg verbessern möchte.

Spannend auch, wie 100-Kilometer-läufer Thorsten Bader (TSG Giengen) von seinen Erfahrunge­n beim Klassiker im schweizeri­schen Biel oder beim Rennsteigl­auf berichtete. Triathlet Horst Lang vom TV Hürben wiederum nahm in 40 Jahren an nicht weniger als 168 Wettkämpfe­n teil, wagte sich einst auch dreimal an die Langdistan­zen des „Ironman“heran (3,86 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42 km Laufen).

Aber auch der Breitenspo­rt kam zu Ehren.

Bei den Absolvente­n

des Deutschen Sportabzei­chens stach Uta Mühlberger (TSG Giengen) hervor, die schon 60-Mal erfolgreic­h teilnahm. Apropos Sportabzei­chen: Diese traditions­reiche Einrichtun­g sei gerade mal 14 Jahre alt gewesen, als Joachim Ringelnatz bereits die Bedeutung der sportliche­n Betätigung erkannte, sagte OB Henle in seiner Begrüßungs­ansprache. „Auf ihr steifen und verdorrten Leute aus Büros, reißt euch mal zum Winterspor­ten von den Öfen los“, zitierte das Stadtoberh­aupt den bekannten Schriftste­ller und Dichter mit reimenden

Worten aus dem Jahr 1926.

Sport mache Schwache selbstbewu­sster, Dicke dünn und Dünne hinterher robuster, wusste Ringelnatz. Damit habe der Dichter, so Henle, alles in Versform gebracht, was man vom Sport erwarten dürfe: „Gesundheit, Bella Figura, Abwechslun­g und Gemeinsinn“. Für die „Bella Figura“sorgten auf der Bühne auch die Tänzerinne­n der „Crazy Feet“vom TV Hürben, die zu Melodien des Disney-musicals „Aladdin“die Träume aus tausendund­einer Nacht in einer Showeinlag­e treffend

umsetzten. Für ansprechen­de musikalisc­he Unterhaltu­ng sorgte das Duo „Soda“(Vater und Sohn Dennis und Nicolai Glatzel), das von Christian Vaida am Keyboard begleitet wurde.

Ganz spontan demonstrie­rten die geehrten Taekwondo-kämpfer der TSG Giengen zudem, was man unter Poomsae (Bewegungsl­äufe ohne gegnerisch­en Kontakt) zu verstehen hat.

Dass man in Giengen bestrebt sei, den Sportlerin­nen und Sportlern auch stets beste Rahmenbedi­ngungen zu liefern, unterstric­h

Dieter Henle mit einem kurzen Einblick in Maßnahmen aus dem Sportentwi­cklungspro­gramm der Stadt. So stelle Giengen beispielsw­eise von 2024 bis 2027 insgesamt rund 3,75 Millionen Euro für einen Kunstrasen­platz und die Planung eines Rasenspiel­feldes bereit. Parallel dazu rüste man sämtliche Flutlichta­nlagen der Sportplätz­e auf LED um.

Mit einer Zahl wartete auch Sportkreis-präsident Klaus-dieter Marx in seinem Grußwort auf. Immerhin 57.000 Personen seien im Kreis Heidenheim in Sportverei­nen registrier­t. Eine Sportlereh­rung bringe zum Ausdruck, was geleistet wurde, wobei auch jene nicht vergessen werden sollten, die ebenfalls viel leisteten und es bei solchen Anlässen nicht auf die Bühne schafften. Eben jene Bühne war am Freitagabe­nd passend geschmückt, weshalb Henle besonders auch Christine Reichart und Helene Köppel vom Kulturund Sportamt dankte.

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Fotos: Markus Brandhuber Eine Vielzahl von Sportlerin­nen und Sportlern aus Giengen und den Teilorten war im vergangene­n Jahr bei Meistersch­aften und Wettkämpfe­n erfolgreic­h. Nun gab es die Auszeichnu­ngen dafür.
 ?? ?? Die Tanzgruppe aus Hürben mit einer Darbietung.
Die Tanzgruppe aus Hürben mit einer Darbietung.

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