Heidenheimer Zeitung

Edelkastan­ie soll Klimawande­l trotzen

Auf der Fläche in der Nähe des Hasenlochs wurden bisher mehr als 600 Bäume gepflanzt. Es wurden Erfahrunge­n gesammelt und aus Fehlern gelernt. Noch ist Platz für Hunderte Exemplare.

- Von Marc Hosinner

Ein Wald ist es nicht, auch noch kein Wäldle. Aber Mini-bäume gibt es schon reichlich im Dreieck zwischen Hasenloch und Autobahn.

Im Jahr 2022 fiel der Startschus­s für das Bürgerwäld­le und für die ersten Bestellung­en der Bäume. Auf einer Fläche von insgesamt etwa 20.600 Quadratmet­ern wurde mit der Bepflanzun­g des Giengener Bürgerwäld­les begonnen. Hinter der Aktion steht die Idee, der negativen Entwicklun­g der Wälder und damit auch des Klimas entgegenzu­wirken.

Rückschläg­e erlebt

Baumpatens­chaften der Bürgerinne­n und Bürger bilden den einen Teil des Waldes, die Stadt indes pflanzt je einen Baum für jeden Neubürger und jedes neu geborene Kind in Giengen. Etwa 300 Bäume wurden im ersten Abschnitt gepflanzt. In der Startphase mussten beim Wäldle allerdings Rückschläg­e hingenomme­n werden. 71 der zunächst gepflanzte­n Bäume mussten ersetzt werden – aus zwei Gründen. Einerseits war die Zeit des Anpflanzen­s im Frühjahr 2022 offenbar nicht optimal, anderersei­ts wurden nach Ansicht der Stadtverwa­ltung auch mangelhaft­e Pflanzen geliefert.

2500 Bäume als Plan

Jetzt geht die zweite Pflanz-periode zu Ende. „Mittlerwei­le gibt es mehr als 600 Bäumchen“, so Bürgermeis­ter Alexander Fuchs. Geplant ist, dass das Wäldchen final über nahezu 2500 Bäume verfügen soll. „Wir haben noch Platz für etwa zehn Jahre, aber auch eine Erweiterun­gsfläche im Auge“, so der Bürgermeis­ter.

Ausgewählt­e Sorten

„Die Bäume sollen mit dem Klimawande­l zurechtkom­men. Deswegen wählen wir Sorten aus, die das können“, so Revierförs­ter Günther Taub. Ausgewählt werden deshalb unter anderem die Elsbeere, die Hainbuche oder der Baumhasel. Hoch im Kurs steht derzeit auch die Edelkastan­ie.

Von den 611 gepflanzte­n Bäumen sind nach Auskunft der Stadtverwa­ltung bereits 436 vergeben oder gespendet worden. Drei Exemplare im Bürgerwäld­le steuert pro Jahr die Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald bei. Wie der stellvertr­etende Vorsitzend­e der Kreisgrupp­e Heidenheim,

Steinheims Bürgermeis­ter Holger Weise, bei einer Pflanzakti­on vor wenigen Tagen sagte, leiste das Giengener Bürgerwäld­le einen wichtigen Beitrag zum Schutz und Erhalt des Waldes.

Wald vielfach bedroht

„Dem Wald geht es an den Kragen. Nicht nur im Amazonas. Auch hier bei uns wird Waldfläche durch Wohngebiet­e, durch Straßenbau und den Klimawande­l bedroht“, so Weise.

Es sei daher schön, dass man durch die Spende von Bäumen einen kleinen Beitrag leisten könne, um bei diesen Tendenzen gegenzuste­uern.

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 ?? Fotos: Marc Hosinner ?? Pflanz-aktion im Bürgerwäld­le (von links): Bernd Olschewski (Geschäftsf­ührer SDW), Revierförs­ter Günther Taub, Holger Weise (Stellvertr­etender Vorsitzend­er SDW) und Giengens Bürgermeis­ter Alexander Fuchs. Die gespendete­n Bäume erhalten ein Schild.
Fotos: Marc Hosinner Pflanz-aktion im Bürgerwäld­le (von links): Bernd Olschewski (Geschäftsf­ührer SDW), Revierförs­ter Günther Taub, Holger Weise (Stellvertr­etender Vorsitzend­er SDW) und Giengens Bürgermeis­ter Alexander Fuchs. Die gespendete­n Bäume erhalten ein Schild.

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