Lachender Bischof geht viral
Soll einer sagen, Kirche ist humorfrei. Der Mitschnitt eines Witzes in einem Ostergottesdienst wird zum Internet-hit.
Passau. Der österliche Witz des katholischen Passauer Bischofs Stefan Oster entpuppt sich als Klick-bringer. Bis zum Montagabend gab es fast 270 000 Aufrufe und über hundert begeisterte Kommentare. Sie reichten von „Einfach klasse“, bis „der Humor in diesen Kreisen der Kirche hat mich doch angenehm überrascht“. Schon in den Vorjahren waren die „Oster-witze“viral gegangen; 2023 gab es rund 435 000 Klicks.
Oster hatte im Ostergottesdienst im Passauer Stephansdom erneut für große Heiterkeit gesorgt. Grund war ein von ihm vorgetragener Witz am Ende der Feierlichkeiten, den er aus dem Werk „Das neue kleine Buch vom Osterlachen“vorlas. Im Mitschnitt auf dem Youtube-kanal des Bistums ist nicht nur das Lachen der Gottesdienstesucher zu hören, sondern auch zu sehen, wie der Bischof selbst immer wieder von Lachanfällen gebeutelt wird.
Bevor Oster zu lesen begann, sagte er entschuldigend: „Wenn der Witz vielleicht ein bisschen anstößig ist – ich finde ihn echt witzig –, dann bitte ich, mir zu verzeihen.“Die vorgetragene Anekdote erzählt von einer Frau aus der Stadt, die in den 1920er Jahren im Bayerischen Wald Urlaub machen möchte. Weil dort der Tourismus gerade erst seinen Anfang nahm und noch nicht überall fließend Wasser üblich war, erkundigte sie sich vorsorglich in einem Schreiben an die Landgemeinde, ob auch ein „WC“zur Verfügung stünde.
Da der Bürgermeister mit der eigenartigen Abkürzung nichts anzufangen wusste, fragte er den Dorfgeistlichen. Der vermutete, dass es sich um das Waldkapellchen handeln dürfte, das die „neumodischen Städter“mit „C“schrieben.
Im Antwortschreiben wurde die Dame damit beruhigt, dass es in dem Ort seit über 300 Jahren ein WC gebe, mitten im Wald gelegen. Es habe 30 Sitzplätze. An Feiertagen werde es von mehreren Menschen aufgesucht, dann unter sachkundiger Anleitung des „Herrn Pfarrer“.