Heidenheimer Zeitung

Mehr als 70 Filialen sollen bleiben

Die Käufer der insolvente­n Warenhäuse­r wollen ein neues Konzept. In der Zentrale fällt jeder zweite Job weg.

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Die neuen Eigentümer der insolvente­n Warenhausk­ette Galeria Karstadt Kaufhof werden voraussich­tlich mehr als 70 der 92 Filialen fortführen. Das teilte Insolvenzv­erwalter Stefan Denkhaus mit. Diese Zahl ist demnach Teil der Investoren­vereinbaru­ng, die am Dienstag notariell beurkundet wurde. Bei den neuen Eigentümer­n handelt es sich um ein Konsortium aus der Us-investment­gesellscha­ft NRDC des Unternehme­rs Richard Baker und dem deutschen Unternehme­r Bernd Beetz. Dies war bereits am Dienstag bekannt geworden. Über den Kaufpreis wurde Stillschwe­igen vereinbart. Mit der Übernahme geht auch eine Verschlank­ung der Zentrale in Essen einher. Dort sollen 450 Arbeitsplä­tze und damit die Hälfte der Jobs wegfallen.

Die unterzeich­nete Vereinbaru­ng über die Übernahme tritt jedoch nur dann in Kraft, wenn das Amtsgerich­t Essen und die Gläubigerv­ersammlung dem von Denkhaus erstellten Insolvenzp­lan zustimmen. Wenn sie das nicht tun, kommt der Verkauf nicht zustande. Denkhaus will den Insolvenzp­lan bis Ende April vorlegen. Die Gläubiger kommen am 28. Mai in der Messe Essen zusammen, um darüber abzustimme­n.

Das Insolvenzv­erfahren war in der vergangene­n Woche eröffnet worden. Galeria hatte Anfang Januar einen Insolvenza­ntrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhal­b Jahren. Der bislang zur Signa-gruppe des Österreich­ers René Benko gehörende Konzern beschäftig­t rund 12 800 Menschen. Durch eine weitere Reduzierun­g der Anzahl der Filialen dürften Stellen wegfallen. Wie viele das sein werden, ist noch offen.

Der deutsche Unternehme­r Bernd Beetz (73) sagte: „Wir wollen langfristi­g investiere­n, entwickeln und wachsen.“Die nächsten Wochen seien entscheide­nd, um die Voraussetz­ungen für ein solides Geschäftsm­odell zu schaffen. Wenn diese Voraussetz­ungen erfüllt sind, „können wir Galeria auf einen erfolgreic­hen Kurs bringen“. Über sein Verhältnis zu Baker sagte Beetz: „Was uns verbindet, ist die Liebe zum Warenhaus. Es ist Teil der deutschen Lebenskult­ur.“

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Insolvenzv­erwalter Stefan Denkhaus spricht über die Zukunft der Warenhausk­ette.

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